Kommentar VfB

Kleine Kniffe, großer Erfolg

Drei 1:0-Siege hintereinander, insgesamt zehn Punkte in den ersten vier Spielen als VfB- Trainer: Tayfun Korkut hat in Stuttgart einen Traumstart hingelegt. Damit konnten selbst die Optimisten nicht rechnen.

26.02.2018

Von WOLFGANG SCHEERER

Stuttgart. Bis es Korkut-Sprechchöre im Stadion gibt, wird es trotzdem noch dauern. Zu groß und in den Fan-Foren zum Teil ziemlich wüst vorgetragen waren die Vorurteile bei der Verpflichtung des 43-Jährigen als Nachfolger des glücklosen Hannes Wolf.

Die Trendwende beruhigt zunächst einmal die überreizten Nerven. Die Hoffnung wächst, dass der VfB nicht erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt absichert, sondern deutlich früher. In einer extrem wichtigen Phase der Bundesligasaison ist der Pfuffer zum Abstiegsplatz auf 13 Zähler gewachsen.

Jetzt noch weitere zehn Punkte, dann ist die Gefahr gebannt, dass sich in Cannstatt das Szenario der vorletzten Saison mit dem bitteren Gang in die zweite Liga wiederholt.

Korkut hat bisher alles richtig gemacht. Das beginnt bei seinem ruhigen und besonnenen, aber sehr bestimmten Auftreten. Von Anfang an hat er der Mannschaft vermittelt, dass er fest an sie glaubt, und mit kleinen Veränderungen wie Vierer- statt Fünferkette hinten und einer Doppelspitze im Sturm Entscheidendes erreicht.

So hätte der Trainerwechsel Gutes für beide Seiten. Denn in seiner Heimatstadt bietet sich auch Tayfun Korkut selbst die wertvolle Gelegenheit, den nach Fehlschlägen in Hannover, Kaiserslautern und Leverkusen angekratzten Ruf aufzupolieren. Er ist dabei, die Chance zu nutzen.