Corona

Klagewelle der Händler rollt an

Die Lockdown-Schließung gefährdet die Existenz vieler Kaufleute. Einige wehren sich nun vor Gericht.

25.02.2021

Von CAROLINE STRANG MIT DPA

Demo gegen die Ladenschließungen in Sachsen. Foto: Robert Michael/dpa

Demo gegen die Ladenschließungen in Sachsen. Foto: Robert Michael/dpa

Berlin. Besonders leise war der Handel bei seinem Ruf nach Hilfe nie, jetzt hat die Forderung, die Läden wieder öffnen zu können, eine neue Lautstärke und Dringlichkeit erreicht. Mehrere große Händler wie MediaMarktSaturn, Breuninger und Obi versuchen, vor Gericht eine Öffnung zu erzwingen.

Zwar hat Breuninger vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim bereits eine Niederlage hinnehmen müssen. Doch der Händler wird weitermachen: „Das Gericht hat signalisiert, dass der Ausgang des Hauptverfahrens offen ist“, sagte der Unternehmenssprecher.

Das schwäbische Modehaus Riani hat eine Kampagne mit dem Titel „HandelnfuerdenHandel“ gestartet. Die Forderung: Wenn die Friseure am 1. März öffnen dürfen, will der Einzelhandel mit guten Hygienekonzepten auch dabei sein. Die Klage auf Gleichstellung liegt am Verwaltungsgerichtshof Mannheim. 170 Händler haben sich der Aktion inzwischen angeschlossen, darunter bekannte Namen wie Gerry Weber, Marc Cain, Ludwig Beck und Hemdenhersteller Olymp. „Es gibt keinen erkennbaren Grund, warum der Handel nicht analog zu Friseuren Anfang März öffnen könnte“, sagt Dirk Büscher, Geschäftsführer Gesamtvertrieb & Logistik von Marc Cain dazu.

MediaMarktSaturn hat am Oberverwaltungsgericht Münster einen Eilantrag auf Aufhebung der Betriebsschließungen in Nordrhein-Westfalen gestellt. Anträge in weiteren Bundesländern sollen folgen. Der Einkaufsverbund Unitex unterstützt Eilanträge zweier Händler auf Wiedereröffnung. Er und die Rechtsanwaltskanzlei Nieding+Barth bereiten eine Sammelklage hunderter Händler auf Schadenersatz vor. Über 300 Händler beteiligen sich laut Unitex daran.

Der Handelsverband Baden-Württemberg verwies gestern darauf, dass die Öffnungsstrategie für den Handel nicht weiter von einzelnen Faktoren abhängen könne. Er fordert von der Regierung eine belastbare Strategie für das Leben mit dem Virus, Entschädigungen und die Öffnung der Geschäfte „mit vertretbaren und wirksamen Hygienekonzepten“. Caroline Strang (mit dpa)

Kommentar

Zum Artikel

Erstellt:
25.02.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 25.02.2021, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!