Doping: Schwimmer wollen Startrecht zurück

Klagende Russen

Zwei russische Schwimmer streiten vor dem Cas um ihr olympisches Startrecht. Whistleblowerin Stepanowa scheitert erneut mit einem Antrag beim IOC.

01.08.2016

Von DPA

Rio de Janeiro. Die beiden russischen Schwimmer Wladimir Morosow und Nikita Lobinzew haben beim Internationalen Sportgerichtshof Cas Einspruch gegen ihren Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio eingelegt. Es wird der erste Fall der Ad-hoc-Abteilung des Cas bei den Sommerspielen in Rio sein. Die Olympia-Dritten mit der russischen Freistil-Staffel von 2012 waren vom Schwimm-Weltverband Fina am 25. Juli im Zuge des Doping-Skandals um Russland für Rio gesperrt worden. Das Internationale Olympische Komitee hatte die internationalen Verbände gebeten, russische Athleten zu überprüfen, ob sie nachweislich sauber sind.

Morosow, Medaillenkandidat über 100 Meter Freistil, und Lobinzew, der über Paul Biedermanns Spezialstrecke 200 Meter Freistil starten sollte, waren nach dem McLaren-Report über russisches Staatsdoping von der Fina neben fünf anderen russischen Schwimmern gesperrt worden. Ob auch Weltmeisterin Julija Jefimowa – wie von ihrem Agenten angekündigt – vor den Cas zieht, scheint weiter offen.

Lobinzew berichtete unterdessen, dass er im Alter von 19 das erste Mal Meldonium vom russischen Teamarzt erhalten habe. Das Medikament sei ihm empfohlen worden, weil es das Herz bei intensiven Trainingsphasen schütze, sagte der heute 27-Jährige bei einer Anhörung der US-Anti-Doping-Agentur Usada. Lobinzew wurde bei einer Trainingskontrolle positiv auf Meldonium getestet. Nachdem die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada den Grenzwert für das Herzmedikament geändert hatte, blieb dieser positive Meldonium-Test folgenlos.

Die russische Doping-Informantin Julia Stepanowa ist indes auch mit einem zweiten Versuch gescheitert, bei den Olympischen Spielen starten zu können. Das wurde nach einer Sitzung des Exekutivkomitees des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bekannt. Stepanowa hatte sich erneut schriftlich an das IOC gewandt. Die Kronzeugin Stepanowa hatte maßgeblichen Anteil daran, dass systematisches Doping bei Russlands Leichtathleten öffentlich gemacht und bewiesen worden war. Die 800-Meter-Läuferin war selbst 2013 wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. Nach Einschätzung des IOC erfüllt Stepanowa wegen ihrer Doping-Vergangenheit nicht die „ethischen Anforderungen“ für einen Rio-Start.