Tübingen

Kläglich

Die Erneuerung des Parkhauses Altstadt-Mitte am Stadtgraben in Tübingen soll 20 Monate dauern. Für sehr frequenzstarke Tage, etwa während des Umbrisch-Provenzalischen Markts, der Chocolart, des Weihnachtsmarkts oder des City-Triathlons, soll es einen kostenlosen Shuttlebus vom Festplatz, der als Ausweichparkplatz genutzt wird, in die Innenstadt geben (3. November).

09.11.2017

Von Alexander Stock, Tübingen

Es gab Zeiten, da hat die Stadtverwaltung bei Straßenbaumaßnahmen alles daran gesetzt, um so wenig wie möglich Staus zu provozieren. Man hat sich auch Gedanken um die Luftverschmutzung gemacht, denn wo wenig Stau, da sauberere Luft. Seit etwa zehn Jahren hat sich das drastisch geändert und heute ist Tübingen praktisch ein Verkehrsstau – Wilhelmstraße, Reutlinger Straße, Rümelinstraße, Westbahnhofstraße, Mühlstraße (die ist eh schon verstopft von teilweise leeren und in der überwiegenden Mehrzahl dieselstinkenden Stadtbussen). Und damals gab es auch noch halbwegs genügend Parkplätze in Tübingen, so dass der Einzelhandel in der Stadtmitte und den Randbereichen genügend Kunden hatte. Und heute? Heute werden ganze Parkhäuser geschlossen, ohne dass sich die Stadtverwaltung groß Gedanken darüber macht, wo denn die Kunden aus nah und fern ihre Autos abstellen könnten. Man will einen Shuttlebus einsetzen, hat es geheißen. Hatten wir das nicht schon und ist der nicht kläglich gescheitert? Warum werden nicht am Rand des Zentrums Ersatzparkplätze ausgewiesen? Zum Beispiel in der Liebermeisterstraße und der Schleichstraße, und die Fahrspuren in der Stadtgrabenstraße vor dem Parkhaus etwas verengen und durch Schrägparken mehr Parkraum herausholen, die Haltestelle der Stadtbusse beim Arsenal aufheben – in der Rümelinstraße keine 50 Meter weg ist doch eine Haltestelle und 100 Meter weiter ist auch eine – und Parkplätze einrichten. Läge der Stadt der städtische Einzelhandel am Herzen, würde sie das für ihn tun.