Umfragen

Kinder und Lehrer leiden unter Corona

Sowohl bei Schülern als auch bei Schulleitern hat die Pandemie schwere Folgen für das Wohlbefinden.

28.11.2020

Von AXEL HABERMEHL

Lehrer als auch Schüler fühlen sich beeinträchtigt. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Lehrer als auch Schüler fühlen sich beeinträchtigt. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Stuttgart. Kinder und Lehrpersonal leiden erheblich unter der Corona-Pandemie und den Eindämmungsmaßnahmen der Regierungen. Das geht aus verschiedenen Befragungen hervor, deren Ergebnisse in den vergangenen Tagen veröffentlicht wurden.

So zeigt eine internationale Studie, bei der unter anderem Forscher der Universität Tübingen Kinder befragten, dass sich deren Lebenszufriedenheit erheblich verschlechtert hat. „Gaben für die Zeit vor der Pandemie mehr als 95 Prozent der Befragten aus Deutschland an, mit ihrem Leben zufrieden oder sehr zufrieden gewesen zu sein, so waren dies für die Zeit während der Pandemie nur noch 53 Prozent, teilte die Uni mit.

Dabei hätten Mädchen häufiger als Jungen von einem gesunkenen Wohlbefinden, Sorgen, Traurigkeit oder Einsamkeit berichtet. Zudem gebe es soziale Unterschiede: Kinder aus eher bildungsfernen Familien hätten sich öfter negativ über ihre Lebenszufriedenheit geäußert als Kinder aus eher bildungsnahen Elternhäusern. Als „besorgniserregend“ bezeichneten die Forscher, dass 53 Prozent der befragten Grundschulkinder in Deutschland angaben, während der Zeit der Schulschließung im Frühjahr fast nie Kontakt zu ihren Lehrpersonen gehabt zu haben.

Eine andere Umfrage fasste Schulleiter ins Auge. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragt im Auftrag des Lehrerverbands VBE regelmäßig bundesweit Schulleiter, darunter diesmal 269 aus Baden-Württemberg. 62 Prozent gaben im November 2020 an, ihren Beruf alles in allem gern auszuüben. Zum Vergleich: Vor einem Jahr sagten das noch 94 Prozent. „Nach sieben Monaten im Krisenmodus bricht die Berufszufriedenheit an den Schulen massiv zusammen. Die Schulleitungen können ihre Aufgaben immer seltener erfüllen“, sagte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand bei der Vorstellung der Ergebnisse.

Als größte Probleme an der Schule im Zusammenhang mit der Pandemie nannten die befragten Schulleiter Mängel bei der Digitalisierung (46 Prozent), fehlendes Personal (34 Prozent) und hohe Arbeitsbelastung (24 Prozent). Axel Habermehl

Zum Artikel

Erstellt:
28.11.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 28.11.2020, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!