Was die Fußball-Bundesligisten in der Winter-Transferperiode planen

Kellerkinder auf Spielersuche

Im Fußball beginnt nun die nächste Wechselperiode. Vor allem die Kellerkinder der Bundesliga sind auf Spielersuche. Bei den etablierten Klubs geht es eher um Feinjustierungen des vorhandenen Kaders.

30.12.2015

Von SID

Kellerkinder auf Spielersuche

Köln. Vom hektischen Panik-Kauf bis zur sinnvollen Feinjustierung: Wenn Anfang Januar das Winter-Transferfenster öffnet, werden die Mannschaften der Fußball-Bundesliga wieder das komplette Spektrum der Transferpolitik bieten. Während die Kellerkinder bereits vor dem offiziellen Start am 1. Januar fleißig nachbessern, herrscht bei den Teams aus den oberen Tabellenregionen mehr Gelassenheit.

Am aktivsten war bisher der Vorletzte Hannover 96. Noch vor der Entscheidung für Trainer Thomas Schaaf vermeldeten die Niedersachsen die Verpflichtungen des Japaners Hotaru Yamaguchi und des Norwegers Iver Fossum. Auf dem Einkaufszettel steht Stürmer Adam Szalai von Schlusslicht 1899 Hoffenheim - und sogar mit Weltmeister Kevin Großkreutz soll sich 96 befassen. "Wenn es sein muss, werden wir sechs Spieler verpflichten", so Präsident Martin Kind.

Auch Eintracht Frankfurt hat auf die enttäuschende Hinrunde reagiert und sich für rund 3,7 Millionen Euro mit dem mexikanischen Nationalspieler Marco Fabian verstärkt. Sportdirektor Bruno Hübner kündigte zudem einen weiteren Offensivspieler an. Auch die Gespräche mit Abwehrspieler Kaan Ayhan (Schalke 04) sollen weit fortgeschritten sein - der 21-Jährige soll bis Saisonende ausgeliehen werden, inklusive Verkaufsoption.

Beim VfB Stuttgart wartet man noch auf den ersten Winter-Zugang. Der ehemalige Münchner Takashi Usami gilt als Kandidat. Im Gegenzug könnten die Schwaben ihren Topscorer Daniel Didavi, der seinen im Sommer auslaufenden Vertrag wohl nicht verlängern wird, an den VfL Wolfsburg verkaufen. Der Umworbene selbst erteilt den Gerüchten allerdings eine Absage: "Ich sehe überhaupt keinen Sinn, im Winter zu gehen."

Einen Sparkurs fahren muss Werder Bremen. Einen "echten Kracher" könne man sich schlichtweg nicht leisten, sagt Sport-Geschäftsführer Thomas Eichin. Nur wenn einige Gutverdiener von der Gehaltsliste gestrichen werden können, scheinen Transfers wie der des Hoffenheimer Nationalspielers Sebastian Rudy realistisch.

Jenseits des Tabellenkellers wird statt hektischer Nachbesserungen eher der Kader ausgedünnt. Ligaprimus Bayern München will den zuletzt nur noch in der Regionalliga eingesetzten Sinan Kurt ausleihen. Auch bei Borussia Dortmund gibt es keinen akuten Bedarf. Der angeblich umworbene Gladbacher Havard Nordtveit dürfte erst im Sommer ein Thema werden, Ergänzungsspieler Mitsuru Maruoka kehrt zu Cerezo Osaka zurück. "Ich bin zwar kein Freund von Wintertransfers, bin aber auch nicht blauäugig. Ich weiß, dass nicht alle zufrieden sind", sagt Trainer Thomas Tuchel.

In der Winterpause 2014/15 tätigten die Bundesligisten insgesamt 98 Transfers, etwas weniger als in den Jahren zuvor. Wie viele es dieses Mal werden, hängt vor allem davon ab, wie viel Geld die Kellerkinder locker machen.

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