Auch der Neckar trat über die Ufer

Keine dramatischen Hochwasser-Schäden in Tübingen

Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen: Insgesamt ist der Kreis Tübingen beim Hochwasser am Samstag aber laut Stadtbrandmeister Michael Oser "glimpflich davongekommen".

02.06.2013

Von tol

"Es zahlt sich jetzt aus, dass wir in der Vergangenheit so viel in den Hochwasserschutz investiert haben", sagte der Tübinger Feuerwehrchef am Sonntag. Der Neckar stieg im Lauf des Samstag zwar beständig an und trat bei Kirchentellinsfurt und oberhalb Rottenburgs auch über die Ufer. In Kirchentellinsfurt stieg der Pegel mit 5,91 Meter auf ein Level wie zuletzt 1978.

Abgesehen von einigen vollgelaufenen Kellern, die von der Feuerwehr ausgepumpt wurden, gab es jedoch keine größeren Schäden. Im Stadtgebiet Tübingen stand vom späten Samstagnachmittag an die Inselspitze beim Casino unter Wasser. Kurz vor Mitternacht wurde der Hochwasserdamm an der Straße nach Bebenhausen, durch den Lustnau vor Überschwemmungen geschützt werden soll, ein zweites Mal für mehrere Stunden geschlossen. Am Sonntag gegen 3 Uhr war die Spitze des Hochwassers erreicht, seitdem sind die Pegelstände am Neckar und seinen Zuflüssen wieder fallend.

Zwischen Reutlingen-Altenburg und Lustnau wurden am Samstagabend Abschnitte der B 297 und B 27 überflutet. Die B 27 bei Kirchentellinsfurt wurde gegen Mitternacht in Richtung Tübingen komplett gesperrt. In Richtung Stuttgart konnte über die Ausfahrt Kirchentellinsfurt ausgewichen werden. Auch die L 392 sowie die L 370 zwischen Rottenburg und Obernau waren zeitweise nicht befahrbar. Inzwischen wurden diese Sperrungen aufgehoben. Dauerhafte Schäden trug wegen eines Erdrutschs die Talheimer Steige zwischen Talheim und Melchingen davon. Diese Strecke ist bis auf weiteres dicht.

Verhältnismäßig stark betroffen war auch Hirrlingen. Dort standen die Kläranlage an der Starzel sowie die Straße zwischen Frommenhausen und Wachendorf unter Wasser. Verletzt wurde durch die Flut im Kreis Tübingen nach derzeitigem Stand niemand.