Tübingen

Keine angezeigten Fälle, aber Vorsicht: Dachhaie sollen unterwegs sein

Es ist kein neues Phänomen: „Dachhaie gibt’s immer wieder“, sagt Udo Steinort, Pressesprecher der Handwerkskammer Reutlingen-Tübingen. Nun soll es aber wieder aktuelle Fälle geben.

04.04.2018

Von itz

Symbolbild: ©karepa - stock.adobe.com

Symbolbild: ©karepa - stock.adobe.com

Bei der Tübinger Firma Peetz, deren Geschäftsführer Otto Peetz gleichzeitig Obermeister der Dachdeckerinnung ist, haben sich wieder Leute gemeldet, die auf Dachhaie hingewiesen haben. Derzeit vor allem auch in Rottenburg. Der Polizei und der Handwerkskammer sind jedoch keine aktuellen Betrugsfälle im Kreis bekannt.

Vorsicht ist dennoch geboten. Anfang 2016 hatten Dachhaie in Tübingen schon einmal für Aufsehen gesorgt, vor einem Monat gab es konkrete Fälle in Freudenstadt. Die Masche ist immer dieselbe: „Fahrende Gesellen“, wie Steinort sie nennt, klingeln an der Haustüre und geben vor, dass das Dach einen Schaden hat. Sie überprüfen es und kommen „mit einem wirklichen desaströsen Befund“ zurück. Teilweise werden Schäden am Dach gar herbeigeführt oder mitgebrachte Scherben vorgezeigt. Dann drängen sie darauf, den Schaden schnell zu beheben, fordern eine Unterschrift und nicht selten auch eine Anzahlung. Führen sie dann die Arbeiten gar aus, entdecken sie dabei weitere Schäden und alles wird teurer. Zahlen die Kunden nicht mehr, ziehen die Haie ab.

In vergangenen Fällen seien laut Steinort „vor allem leichtgläubige, ältere Menschen“ darauf hereingefallen. Dabei würde ein Innungsfachbetrieb niemals an einer Haustüre spontan aufschlagen und ein seriöses Angebot abgeben. „Wir wissen gar nicht, woher die Dachhaie kommen“, sagt Steinort. Es gilt: Bevor es zu einer Unterschrift kommt, stets ein exaktes Angebot erstellen lassen und die Seriosität des Betriebes prüfen.