Querpass
Keine Schnitzel und Emanzen
Manuela Harant über die Hymne der Champions League.
Das ist jedes Jahr aufs Neue ein Gänsehautmoment, wenn die Hymne der Champions League zum ersten Mal seit Monaten wieder in den Stadien Europas erklingt. Da ist der Uefa zeitgleich mit der Einführung der Königsklasse 1992 ein echter integrativer Coup gelungen: Alle Länder Europas unter einer Hymne vereint, alle Spieler und Fans hören gemeinsam und friedlich zu. Manch einer, so wie „Mister Champions League“ Cristiano Ronaldo zum Beispiel, wagt es sogar mitzusingen.
Doch jeder, der das selbst schon einmal versucht hat, weiß, dass es dafür Ohren braucht in der Qualität von Ronaldos Füße. Denn mal ehrlich: Wer hat nicht mindestens schon ein Mal den Originaltext gegoogelt, weil er bei dem hohen Geträller des Chores nur „Die Mainzer“, „Die Mäuse“, „Schnitzel“ oder „Emanzen“ herausgehört hat?
Wer sich dennoch bei den nächsten Partien Karaoke-mäßig heranwagen will, dem seien die Lyrics in den drei offiziellen Uefa-Sprachen ans Herz gelegt:
Ils sont les meilleurs
Sie sind die Besten
These are the champions
Die Meister
Die Besten
Les grandes équipes
The champions
Und das war nur die Kurzversion, die beim Einlaufen und Aufstellung der Mannschaften gespielt wird. Die Vollversion dauert drei Minuten und ist inhaltlich auch nicht deutlich gehaltvoller als der Siebenzeiler. Ein Gehör-Diplom braucht es dafür dann aber allemal.