Fehlalarm

Keine Bombe, sondern Klamotten

Ein herrenloser Koffer sorgte am Sonntagabend für einen Großeinsatz von Spezialkräften am Hechinger Bahnhof.

06.06.2018

Von ST

Weil ein einsamer Koffer in einem Zug verdächtig wirkte, kam es am Sonntagabend zu einem aufwändigen Einsatz von Landes- und Bundespolizei im Hechinger Bahnhof. Auch ein Entschärfer-Team der Bundespolizei wurde alarmiert – doch letztlich stellte sich das Gepäckstück als ungefährlich heraus.

Passagiere verließen den Zug

Es war um kurz nach 20 Uhr, als Reisenden in einem Zug der Hohenzollerischen Landesbahn von Sigmaringen nach Tübingen ein Koffer auffiel, der offenbar keinem der Mitreisenden gehörte. Auch der Lokführer war überfragt und konnte das Gepäckstück niemandem zuordnen. Aufgrund der für sie unklaren Situation stoppte die Deutsche Bahn aus Sicherheitsgründen den Zug im nächsten Bahnhof (das war Hechingen) und setzte ihn bis auf Weiteres außer Fahrt. Die Passagiere mussten den Zug im Bahnhof verlassen – sie setzten ihre Fahrt mit anderen Zügen, Bussen oder mit Hilfe privater Fahrgelegenheiten fort.

Beamte der herbeigerufenen Landes- und Bundespolizei versuchten sich ein Bild von der Lage zu machen – und auch sie konnten aufgrund der Auffindesituation des Koffers eine Gefahr zunächst nicht ganz sicher ausschließen, wie die Polizei berichtet. Die Bundespolizei alarmierte daraufhin ihr Entschärfer-Team.

Die Spezial-Kräfte gaben gegen 21.45 Uhr Entwarnung: Der Koffer konnte geöffnet werden, es befanden sich lediglich Kleidungsstücke darin. Derzeit wird ermittelt, wer der Eigentümer ist. Grundsätzlich, so die Polizei, müssen mögliche Verursacher eines solchen Polizeieinsatzes zivilrechtlich für die Kosten aufkommen. Durch Gleissperrungen im Bahnhof kam es zu Verspätungen von weiteren Zügen in der Region.