Reutlingen

Kein Ruhmesblatt

Der Tübinger Zahnarzt Dominik Nischwitz kritisiert seine Kollegen als zu handwerklich orientiert: Oft fehle ihnen der ganzheitliche Ansatz. Er hat im Mosaik-Verlag ein Buch („In aller Munde. Biologische Zahnmedizin. Unsere Zähne und ihre Bedeutung für die Gesundheit des gesamten Körpers“) dazu herausgebracht („Ein Zahnarzt, der einen Nerv trifft“, 11. März).

14.03.2019

Von Stefan Draeger, Reutlingen

Ja, der Artikel hat meinen Nerv getroffen:

Ich fass‘ es nicht: Das TAGBLATT macht kostenlos Reklame für das Büchle eines Zahnarzt-Youngsters, der meint, endlich mal die Zahnheilkunde auf die Füße zu stellen. Sorry, Herr Kollege Dominik Nischwitz, das Thema Amalgam ist bei den meisten Zahnärzten seit cirka 25 Jahren ein altes Eisen. Da hätten Sie sich vorher mal sachlich informieren müssen, wie das so Usus ist im Bereich wissenschaftlicher Erkenntnis, vor allem auch in Tübingen!

Und wer handwerkliches Können wie Sie vordergründig als überbewertet einordnet, der hat nichts verstanden! Handwerkliches Können ist die Grundlage einer gelungenen zahnärztlichen, patientenschonenden Behandlung! Typisch Ihre überhebliche Besserwisserei des sendungsbewussten ,Heil‘-Praktikers! Ich habe in meiner über 45-jährigen zahnärztlichen Berufserfahrung mit Fortbildung in alternativen Heilmethoden (zum Beispiel Elektro-Akupunktur, Akupunktur, Neuraltherapie) als Zahnarzt in Tübingen immer wieder erlebt, dass besserwisserische ,Heil‘-Praktiker nicht offen für andere Sichtweisen sind, aber ihr ,Verständnis‘ der Heilkunde überheblich als das allein gültige behaupten. (...)

Insgesamt kein Ruhmesblatt, weder für Wissenschaft noch für Journalismus.