Matthias Reichert über recycelte Ideen

Kein Neuschnee, und die Claims sind abgesteckt

Die Achalm im Morgennebel. Diesen Weg ist bestimmt noch keiner vor dir gegangen. Was heißt hier Weg? Ein Trampelpfad, ein Wildwechsel, auf dem bisher höchstens die Sauen durchgebrochen sind. Keine Sonne in Sicht, kein Mensch weit und breit. Ein Reh äst unter Bäumen, ein Eichhörnchen springt verschreckt weg. Du keuchst bergan, stapfst durch Matsch und Gras. Ein Wintervogel pfeift drauf. Stolz überlegst du dennoch, deinen Pfad beim Schwäbischen Albverein eintragen zu lassen. Dann siehst du: eine Bank, eine wilde Grillstelle, ein verkokeltes Feuer aus dem Herbst.

15.01.2018

Von Matthias Reichert

„Es gibt keinen Neuschnee“, schrieb Tucholsky 1931 in der „Weltbühne“ über die Unmöglichkeit, etwas Neues zu entdecken. Vorbei die Zeiten, als man mit ein paar Schiffen und viel Abenteuerlust lossegelte und prompt Amerika entdeckte. Vorbei die Zeiten, als man mit einem Wälzer über die Beschränktheit des menschlichen Erkenntnisvermögens Philosophiegeschichte schreiben konnte. Vorbei die Zeiten, al...

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