Ammerbuch · Corona

Impfbus des Kreisimpfzentrums: Kein Fahrschein benötigt

Der Impfbus vom Kreisimpfzentrum (KIZ) Tübingen tourte am Donnerstag durch Ammerbuch. Impflinge brauchten nur ihren Ausweis.

20.08.2021

Von Felix Heumesser

Nächster Halt: Impfstation! Im mobilen Impfbus erhält man schnell und unkompliziert das Vakzin gegen das Coronavirus. Bild: Ulrich Metz

Nächster Halt: Impfstation! Im mobilen Impfbus erhält man schnell und unkompliziert das Vakzin gegen das Coronavirus. Bild: Ulrich Metz

Brötchen, Bananen, Biontech? Der mobile Impfbus des Impfzentrums Tübingen stoppte am Donnerstagmittag an drei Ammerbucher Stationen: dem Dorfplatz von Entringen, vor dem Rewe-Markt in Altingen und auf dem Parkplatz beim Pfäffinger Lidl-Markt. Wer sich ohne viel Aufwand impfen lassen wollte, konnte dies dort tun – ein niederschwelliges Angebot.

Vor allem die problemlose Erreichbarkeit war für viele Ammerbucher attraktiv. „Einfach kurz über die Straße“ laufen musste ein 32-jähriger Pfäffinger, um sich seine Spritze mit dem Biontech-Vakzin geben zu lassen. Keine lästige Parkplatzsuche oder langwierige Anfahrt mit dem Schienenersatzverkehr, wie es bei einem Besuch im Kreisimpfzentrum in Tübingen der Fall wäre.

„Man braucht nur sich selbst und ein Ausweisdokument“, unterstrich Charlotte Balázs das unkomplizierte Angebot. Besser sei es trotzdem, wenn man seinen Impfpass ebenfalls mitbringe, so die DRK-Angestellte, die den Impfbus koordiniert. Wie viele Ammerbucher sich an diesem Tag haben impfen lassen, konnte sie nicht sagen, sie war aber mit dem Zulauf zufrieden.

Die Aktion kam gut an: „Ne super Sache, was Sie hier machen!“, so eine Supermarkt-Besucherin in Pfäffingen. Der rot-weiße Linienbus, neben den Einkaufswagen positioniert, war kaum zu übersehen. Viele der Vorbeigehenden seien jedoch schon geimpft, antworteten sie auf Nachfrage.

Mit seinen zwei Türen eigne der Bus sich ideal für die alternative Nutzung als Impfmobil. Vorne rein, hinten raus, dazwischen Aufklärung, Dokumentation, Labor –und das alles in eine Laufrichtung. „Im Endeffekt wie ein normales Impfzentrum“, so Balázs.

Zwei Vakzine zur Auswahl

In der Regel sind im Bus vier Personen für das Impfprozedere zuständig. Zwei medizinische Angestellte, darunter eine Ärztin oder ein Arzt sowie zwei Personen für die Formalitäten. Um das große Vehikel von Station zu Station zu bewegen, ist der Busfahrer mit an Bord. In einer Kühltruhe in der Mitte des Busses warten die Impfstoffe auf ihren Einsatz. „Wir haben alles dabei, was man sich wünschen kann“, warb Balázs für die Vakzine Biontech und Johnson&Johnson. Damit decke man alle Bedürfnisse. Sowohl derjenigen, die einen höheren Schutz durch die Doppelimpfung mit Biontech wollen, als derjenigen, die den einmaligen Stich mit Johnson&Johnson bevorzugen.

Die Auswahl kommt den Impflingen zugute. Der 29-jährige Chris aus Reusten hatte sich schon im voraus für das Einmal-Vakzin entschieden, da halfen auch keine Argumente für den höheren Impfschutz von Biontech. Eine 62-jährige Dame war aufgrund ihrer Allergien zuerst skeptisch, entschied sich nach ärztlicher Absprache dann für eine Impfung mit Biontech. „So oder so – jeder Geimpfte ist gewonnen“, lautet die Devise von Balázs und ihrem Team. Sie betonte jedoch, dass sie Unwillige nicht überzeuge, wenn diese nicht bereit dafür sind. Sie setze auf das Gespräch mit Zweifelnden: „Es sollte keine Impfpflicht geben, aber vielleicht eine Aufklärungspflicht“.

Die war für den Zwölfjährigen Vincent aus Ammerbuch nicht nötig. Er entschied sich selbst für die Impfung, um nicht wieder in den Lockdown zu müssen, sobald die Schule wieder anfängt. Er hofft dadurch auf einen Schritt zurück in die Normalität. Sein Vater, der ihn begleitete, fügte hinzu, dass sie die Empfehlung der StiKo abgewartet haben – „das war uns schon wichtig“.

Und nach der Impfung? Schwindel? Übelkeit? Eine Mitte 20-jährige stolperte aus dem Bus: „Ah, das sind die Nebenwirkungen“, scherzte sie. Sie habe es überlebt, hole sich jetzt erstmal einen Kaffee. Für Chris aus Reusten war es wie gewollt unkompliziert: „Ruckizucki – so wie man’s halt kennt vom Impfen“.

Der Impfbus auf Tour

Quer durch die Region fährt der Impfbus bis zum 29. August. Am Samstag, 21. August, ist er von 11.30 bis 17.30 Uhr in Mössingen im Pausa-Areal. Am Sonntag sind die Stationen Baisingen, Ergenzingen und Remmingsheim dran. Nächste Woche folgen weitere Haltestellen. Eine Impfung ist, wie im Kreisimpfzentrum (KIZ) Tübingen, ohne Termin möglich. Nur ein gültiges Ausweisdokument ist Pflicht. Gespritzt werden die Vakzine von Janssen (Johnson&Johnson; Einmalimpfung) und Biontech/Pfizer. Hier sind Erst- und Zweitimpfungen möglich. Termine für eine zweite Impfung können direkt vor Ort ausgemacht werden. Zudem überlegt das Impfbus-Team, in etwa drei Wochen eine weitere Tour zu fahren. Weitere Infos im Web: www.tuebingen-impfzentrum.de