Kein Entrinnen

In Karlsruhe ist der Teer um die Tramgleise geschmolzen. Viele Linien fallen tagelang aus. Das zeigt, was ISS-Befürworter ungern hören: Bei blockierten Schienen geht gar nichts mehr. Auch ohne diese Großschäden, Straßenbahner berichten von so vielen Störungen, von Unfällen bis zum blöd geparkten LKW. Eine Bahn wird sich nie vorbeidrücken. Auf unserer Innenstadtstrecke gäbe es kein Entrinnen: Nach etwa einer Stunde fährt gar nix mehr, weder raus aus der Stadt noch rein.

Na dann, halt kurz mal Bus-Ersatzverkehr! Da gibt´s nur zwei Probleme: Die Busse und die Tram werden zukünftig in getrennten Verkehrsunternehmen sein. Das macht Abstimmung schwer. Selbst wenn die klappt, könnten die SWT nie genug Reserve-Busse und -Fahrer vorhalten. Das zeigt Karlsruhe ebenfalls.

Der aktuelle Fall in Karlsruhe wird Stadtbahnbefürworter nicht bekehren, das Lager zu wechseln. Für Zweifler an der Innenstadtstrecke bestätigt sich: Die Schiene ist in einer engen Stadt und im Jahr 2021 zu starr.

Man brauchte früher Schienen für den Kurs und Fahrdraht für den elektrischen Antrieb. Beide Funktionen werden heute technisch besser von CO2-freien E-Bussen gelöst. Hindernisse umfahren sie zudem mühelos.