Tübingen

Kein Eigennutz

Die Stadtverwaltung Tübingen befragte Bürger zum Klimaschutzprogramm.

22.10.2020

Von Manuel Haus, Tübingen

Jannik Maisch und die Tübinger Friday for Future wären gut beraten, sich nicht so sehr auf die Umfrage zum Tübinger Klimaschutzprogramm zu stützen. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen nämlich ein für das Selbstbild der Tübinger eher jämmerliches Spiegelbild. Positiv bewertet werden alle Maßnahmen, die die Bürger/innen nicht direkt betreffen oder Geschenke sind: Tübus umsonst, besserer ÖPNV, Beratungen zu diesem und jenem etc. Wenn es ans „Eingemachte“ geht, also an die Verringerung von Parkplätzen, Erhöhung der Anwohnerparkgebühren oder eine PV-Pfllicht zum Beispiel, sinkt die Zustimmung rapide, auch bei den Jüngeren. Nicht gefragt wurde nach der Akzeptanz einer Abgabe zur Finanzierung des Tübus umsonst. Wir können uns die Antwort aber gut vorstellen.

Ich hätte aber noch einen Vorschlag, der kostenneutral, klimagerecht und sogar marktwirtschaftlich wäre: Eine zur energetischen Effizienz des Gebäudes umgekehrt proportionale Abgabe für Hausbesitzer/innen, die nicht auf die Mieter umgelegt werden kann. Sie fließt in einen Extra-Topf, aus dem Zuschüsse zur energetischen Gebäudesanierung gewährt werden. So könnte der große Brocken Gebäudewärme auch angegangen werden, der solar eben nicht abgedeckt werden kann. Dahinter steckt kein Eigennutz, da mein Haus schon – auch wer zu früh kommt, den bestraft das Leben – nur auf KfW 70 saniert ist. Damals war das nicht besser möglich. Bezahlen müsste also auch ich.

Und für Herrn Edmund Hartmann aus Rottenburg: Mein aktueller CO2-Abdruck 5,2 Tonnen im Jahr.

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Erstellt:
22.10.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 22.10.2020, 01:00 Uhr

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