Tübingen · Tarifverhandlungen

1. Runde: Kein Angebot für Klinik-Beschäftigte

In den Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Unikliniken Tübingen, Ulm, Heidelberg und Freiburg ist die erste Runde am Freitag ohne Angebot zu Ende gegangen.

11.10.2019

Von ST

Symbolbild: Ulrich Metz

Symbolbild: Ulrich Metz

Bei der heutigen ersten Verhandlungsrunde zum Entgelt im Stuttgarter Haus der Wirtschaft zwischen Verdi und den vier Unikliniken im Land haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Dieses wurde für die zweite Runde am 25. Oktober angekündigt. Die Arbeitgeber hätten nach Verdi-Angaben zunächst klargestellt, dass sie über die Themen zusätzliche freie Zeit für besonders gesundheitsgefährdende Dienste und freie Lerntage für die Auszubildenden nicht verhandeln werden. Stattdessen hätten sie die Gewerkschaft aufgefordert, das Forderungspaket zu reduzieren. Nun wollen die Arbeitgeber alle Forderungen und Erwartungen nochmals prüfen und entscheiden, ob und welches Angebot sie Verdi machen wollen. „Inwieweit es am 25. Oktober zu allen Punkten ein verhandlungsfähiges Angebot gibt, wird sich zeigen“, heißt es in der Mitteilung von Verdi.

„Gesellschaft und Politik haben uns den Auftrag erteilt, die Situation der Beschäftigten an den Kliniken deutlich zu verbessern“, wird Verdi-Verhandlungsführerin Irene Gölz zitiert. Wir haben den Arbeitgebern heute dazu ein ausgewogenes Paket auf den Tisch gelegt, mit dem dieses Ziel verwirklicht werden könnte. Bisher ist leider keine echte Bereitschaft bei den vier Kliniken zu erkennen, diesen Weg mit uns zu gehen.“ Verdi werde nun mit den Beschäftigten an den vier Kliniken Aktionen vor der zweiten Verhandlungsrunde vorbereiten. „Um deutlich zu zeigen: es braucht mehr Geld, mehr freie Zeit und die Möglichkeit bis zur Rente arbeiten zu können, sowie ausreichend Vorbereitungszeit für die anspruchsvollen Prüfungen und Klausuren für die Auszubildenden“, so die Gewerkschaft.

Die Gewerkschaft fordert für die rund 25.000 von diesem Tarifvertrag betroffenen Beschäftigten in Heidelberg, Tübingen, Freiburg und Ulm acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 18 Monaten (wir berichteten). Um die Pflege zu stärken, hat der Gesetzgeber mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz die Refinanzierung von Entgeltsteigerungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Pflege garantiert. ver.di fordert deshalb für diese Beschäftigten 200 Euro im Monat zusätzlich.

Die Gewerkschaft erwartet Verhandlungen über einen Tarifvertrag alternsgerechtes Arbeiten, und dass die zeitliche Bewertung der Samstags-, Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit anders geregelt wird: die Arbeitszeit zu diesen Zeiten soll mit dem anderthalbfachen Zeitfaktor bewertet werden. Für die Auszubildenden soll es unter anderem 130 Euro mehr geben sowie fünf freie Lerntage pro Ausbildungsjahr, um sich besser auf die anspruchsvollen Prüfungen und Klausuren vorbereiten zu können.

Für die vier baden-württembergischen Uni-Kliniken in Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika, von dem rund 25.000 Beschäftigten an den vier Kliniken betroffen sind. Die Ärztinnen und Ärzte fallen unter den Tarifvertrag Ärzte Länder, das wissenschaftliche Personal als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.

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Erstellt:
11.10.2019, 16:36 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 21sec
zuletzt aktualisiert: 11.10.2019, 16:36 Uhr

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