Keeper

Keeper

Gleich bei der ersten Liebe wird eine 15-Jährige schwanger ? und will mit dem gleichaltrigen Vater eine Familie gründen.

24.10.2015

Von Ulla Steuernagel

Keeper

Schwanger im Teenie-Alter, das ist ein Thema, das es schon in verschiedenen Variationen im Kino gab. Zum Beispiel in „17 Mädchen?, der Kollektivschwangerschaft einer ganzen Klasse oder in „Vierzehn? und „Achtzehn? den Dokumentarfilmen, in denen Teenie-Mütter über mehrere Jahre beobachtet werden. Selten aber werden die Umstände ums jugendliche Elternwerden aus der Sicht des Jungen beleuchtet und dabei die Probleme so unaufdringlich und aufrichtig gezeigt.

Regisseur Guillaume Senez wirft mit „Keeper? einen anderen Blick auf die Teenie-Schwangerschaft. Und, um es gleich zu sagen, der Versuch ist geglückt. Die beiden jugendlichen Darsteller, Kacey Mottet-Klein und Galatea Bellugi, sind großartig. In ihren kindlichen Gesichtern werden innerhalb von Sekunden alle Facetten der Gefühlsskalen sichtbar: von Verzweiflung über Unsicherheit, Verlegenheit zu Freude und Ausgelassenheit. Hier spricht sich der Junge und dessen Familie fürs Kind aus, obwohl Maxime damit seine Torwart-Karriere verspielt.

Freundin Mélanie scheint unsicherer zu sein und, durchaus berechtigt, nicht an eine gemeinsame Zukunft zu glauben. In Maximes Elternhaus begegnet ihr die Fürsorge, die ihr Zuhause abgeht. Die alleinerziehende Mutter tobt, schreit, beschuldigt, droht, erpresst und wird sich am Ende doch mit ihrer Lösungsstrategie durchsetzen. Man erwischt sich dabei, dass man es gerne anders gehabt hätte ? obwohl das Mädchen damit womöglich die Leidtragende gewesen wäre.

Auch Jungen können schwanger sein oder sich glaubwürdig damit auseinandersetzen.