„Kaum zu fassen“: Beliebte Rehskulptur mutwillig zerstört

Mit dem Reh wurden Fotos von Kindern gemacht, die heute längst erwachsen sind. Seit 1956 ist es im Besitz der Stadt. Von der Umsetzung in den Stadtgarten wurde 2002 abgesehen, weil es einfach so beliebt in dem kleinen Park war. Der Künstler Fritz von Graevenitz hatte es 1921 als sein Erstlingswerk gefertigt und wurde damit sofort berühmt.

In einem Aufsatz von Heinrich Dilly von 1992 steht dazu: „Wir möchten es fassen, streicheln, ihm schmeicheln. Wir schleichen uns um es herum, gewinnen dann wieder Abstand und fragen verwundert, wie Graevenitz wohl darauf kam?“ Inspiriert wurde er sicher vom expressionistischen Künstler Franz Marc, Mitglied der Gruppe „Der blaue Reiter“.

Nun fiel es wohl am Wochenende des 21. und 22. Mai Vandalismus zum Opfer. Das Reh wurde so getreten, dass die Beine aus der Bodenplatte gerissen wurden, ein Vorderbein brach ab. „Es ist kaum zu fassen, welche rohen Kräfte hier eingesetzt wurden“, bedauert Kulturamtsleiterin Anke Bächtiger. Ob die Schäden repariert werden können und was mit dem Reh passiert, ist noch offen.