Streit-Lust

Kann sich Tübingen drei Bäder leisten?

Cornelia Stoll will das Uhlandbad erhalten, Detlef Reeg hält das für unrealistisch.

23.03.2019

Von sg

Cornelia Stoll, Freundeskreis Pro Uhlandbad, und Detlef Reeg, Vorsitzender des Stadtverbands für Sport Tübingen.

Cornelia Stoll, Freundeskreis Pro Uhlandbad, und Detlef Reeg, Vorsitzender des Stadtverbands für Sport Tübingen.

Das Geld dürfe nicht die entscheidende Rolle spielen, Tübingen müsse sich drei Hallenbäder leisten. „Ob drei Bäder finanzierbar sind, ist in erster Linie eine Frage des politischen Willens.“ Das sagte Cornelia Stoll vom Freundeskreis Pro Uhlandbad bei der Diskussion mit Detlef Reeg, Vorsitzender des Stadtverbands für Sport Tübingen, im TAGBLATT-Videostudio. Das Gespräch ist Teil unserer neuen Reihe „Streit-Lust“, in der jeden Samstag online ein Video zu einem strittigen Thema erscheint.

Reeg sprach sich für ein neues Hallenbad aus. Tübingen brauche deutlich mehr Schwimmflächen, für alle Nutzungen – ob für Schulen, Sportvereine, Reha-Gruppen oder einzelne. Dafür genüge das Uhlandbad nicht. Sie sehe den Wasserflächenbedarf, sagte Stoll, deshalb sei der Freundeskreis auch nicht gegen ein neues Hallenbad. „Wir sind für die Erweiterung der Schwimmflächen.“ Sie wolle kein Entweder-oder. „Ich will Ihnen das Uhlandbad nicht nehmen“, entgegnete Reeg, „das Problem aber ist das Bezahlbare.“ Nicht jeder Wunsch sei von der Stadt erfüllbar, das wisse er aus seiner langjährigen Tätigkeit.

Stoll schlug „den Ausbau des Uhlandbads zu einem innerstädtischen Gesundheitszentrum“ vor. Dadurch könnten ihrer Meinung nach neue Einnahmen erzielt werden. Dafür ließe sich ein externer Betreiber finden – oder eine Bürgergenossenschaft.

Reeg wandte ein, dass das Uhlandbad nicht barrierefrei sei. Einig waren sich Stoll und Reeg in der Kritik an der städtischen Umfrage. Die Fragen nach den Bädern und einem Konzertsaal in der Bürger-App hätten nichts miteinander zu tun. Die Umfrage der Stadt Tübingen läuft noch bis Montag um 8 Uhr.