Tübingen

Kann Palmer das?

27.09.2022

Von Hans Eitle, Tübingen

Als gebürtiger Tübinger war ich bei meiner Rückkehr in die Heimatstadt über viele positive Veränderungen im Städtle überrascht. Musste ich mich doch jahrelang von außen für die medienträchtigen Ausfälle des OB fremdschämen. Hatte ich mich in Palmer getäuscht?

Die Wahlveranstaltung des Seniorenrats hat mich eines Besseren belehrt. Ich musste einen OB erleben, der von übergriffiger Selbstjustiz („einen Radfahrer auf dem Gehweg hol ich runter“) bis zur Verächtlichmachung der Verwaltung alle Register der Eigenmächtigkeit zog. (…) Diese Selbstgefälligkeit steht in unguter Familientradition aus dem Remstal. Ich konnte noch den alten Palmer erleben, der in fremde Gärten eingestiegen ist, um dort Bäume nach seiner Methode zu beschneiden – natürlich ohne die Häuslebesitzer zu fragen. Der Apfel fault nicht weit vom Stamm!

Was müsste einen Bürgermeister für Tübingen auszeichnen? Integrationskraft und Moderation statt Spaltung und Konfrontation. Respekt – auch und gerade vor dem Wählerwillen (Stadtbahn). Souveränität auch gegenüber Kritik. Kann Palmer das?