Mössingen

Jungfüchse auf ihrem Weg in die Freiheit

In den vergangenen Wochen berichteten wir immer wieder über eine Fuchsfamilie.

19.06.2019

Von mosi

Der Mössinger Naturfotograf Armin Dieter hat die Jungtiere von ihren ersten Schritten vor den Bau an mit der Kamera begleitet, er hat ihr Vertrauen gewonnen und konnte eine Menge beeindruckender Filme und Fotos von den Welpen machen.

So gut kamen die niedlichen Gesellen mit ihrem Beobachter aus, dass sie sich bis auf wenige Zentimeter an dessen Kamera heranwagten, sogar auf sein Rufen hörten sie und einmal – bestimmt nur aus Spaß – stibitzten sie ihm sein Kamerastativ. Die Fuchsmutter hielt dabei immer Abstand, berichtet Dieter, sie sei nie nervös geworden und habe ihre Kinder nie vor ihm gewarnt.

Bilder: Armin Dieter

Bilder: Armin Dieter

Über zwölf Wochen legte sich der Fotograf jeden Tag vor dem Bau auf die Lauer. Die ersten Bilder entstanden, als die Welpen rund vier Wochen alt waren (Bild links und unser Video). Das mittlere Bild zeigt denselben Fuchs im Alter von zehn bis elf Wochen, das rechte Bild ein Geschwistertier, nochmal eine gute Woche älter.

Mittlerweile, nach 15 Wochen, kommen die Füchse nur noch selten zurück an ihren Bau. Gesehen hat Dieter sie auch seit einiger Zeit nicht mehr. „Je älter sie werden, desto scheuer werden sie“, erklärt er. Über eine so lange Zeit habe er das Treiben an einem Fuchsbau aber noch nie dokumentieren können. Ein großes Erlebnis sei das für ihn gewesen – und auch ein bisschen ein emotionales.

Er hat die Füchse aufwachsen sehen, musste aber auch beobachten, wie die Bande immer kleiner wurde. Am Anfang war es noch ein gutes Dutzend Welpen. Bei dem Gewusel, erinnert sich Dieter, sei es kaum möglich gewesen, genau zu zählen. Klar war ihm aber schnell, dass die Jungen aus zwei Würfen stammen. Tatsächlich hatten sich zwei Fuchsdamen in benachbarten Bauen niedergelassen. Ihre Kinder profitierten davon: Immer gab es genügend Spielkameraden in der Nachbarschaft.

Dann aber zog die eine Mutter samt Anhang weg. Und auch die verbliebene Familie wurde nach und nach kleiner. Ein Junges verschwand spurlos, ein anderes wurde überfahren, ein drittes starb, vermutlich an Unterernährung. Nach sieben Wochen waren es schließlich nur noch zwei kleine Füchse, die sich regelmäßig am Bau blicken ließen. Ihr Bewegungsradius wächst, ihre Ausflüge durch Wald und Felder werden immer länger.