FDP-Anfrage zum Millionen-Blitzer von Walddorfhäslach

Radarfalle auf der B27 brachte bislang 2,2 Millionen Euro ein

Die beiden Blitzer auf der B 27 bei Walddorfhäslach (wir berichteten) haben es bis in den Landtag geschafft. In einer Kleinen Anfrage wollte FDP-Abgeordneter Jochen Haußmann Aufklärung über die Häufung von Ordnungswidrigkeiten an genau dieser Stelle.

03.11.2018

Von ede

Haußmann wollte wissen, ob die Blitzlichtgewitter durch eine mangelhafte Straßenbeschilderung zustande kamen. 1400 Autofahrer wurden bis zum Baustellenende täglich geblitzt.

Geantwortet hat ihm jetzt Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Dabei folgt er den Ausführungen des Reutlinger Landratsamtes (LRA), wie sie im TAGBLATT standen. So habe das LRA 2014 entschieden, dort (hinter den Brückenpfeilern) die Blitzer einzurichten – aus Verkehrssicherheitsgründen. Weil jedoch die Straßen- und Brückensanierungen anstanden, habe es den Aufbau zurückgestellt.

Als sich die Unfälle in der ersten Bauphase von August bis November 2017 – insbesondere an der Auffahrt von Walddorfhäslach, aber auch durch Überfahren der Mittelstreifen – häuften (22 Unfälle mit drei Schwer- und zehn Leichtverletzten), habe das LRA die Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 reduziert. Folge: Die Zahl der Unfälle ging „deutlich zurück“. Die Blitzer habe das LRA dann am Beginn der zweiten Bauphase aufgestellt. Nachdem die Bauarbeiten im Frühjahr wieder begannen, galt gleich Tempo 60 – aufgrund der Erfahrungen von 2017 und wegen der Spurwechsel durch Aus- und Einfädelung.

Schließlich wurde eine Auffahrt von Walddorfhäslach aus ohne Stoppstelle möglich. Dazu musste die eingeengte Verkehrsführung aufgehoben werden. Ob Autofahrer auf dieser Strecke von „500 Metern den Eindruck hatten, die Baustelle sei vorüber, entzieht sich der Kenntnis der Landesregierung“, so Hermann. Das Tempo-60-Schild sei „sogar wiederholt“ worden, auch seien die Ankündigungstafeln für die nächste Fahrbahneinengung zu erkennen gewesen. Die Autofahrer konnten sehen, „dass die Baustelle weitergeht“. In der zweiten Bauphase habe es nur acht Unfälle mit drei Leichtverletzten gegeben.

Noch seien nicht alle Fälle rechtskräftig abgeschlossen, so Hermann weiter. Die bisherigen Einnahmen liegen bei etwa 2,2 Millionen Euro. Weiter tritt Hermann dem Eindruck entgegen, das LRA habe der Einnahme von Bußgeldern den Vorrang gegeben. Die Einhaltung von Tempo 60 war „aus Verkehrssicherheitsgründen erforderlich“.

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Erstellt:
03.11.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 03.11.2018, 01:00 Uhr

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