Pferdesport

Michael Jung kämpft ums EM-Ticket

Beim CHIO in Aachen geht es nicht nur für die Vielseitigkeitsreiter um die Qualifikation für die Europameisterschaft.

16.07.2019

Von MANUELA HARANT

War mit „Sam“ in Aachen ein gern gesehener Gast: Michael Jung sattelt beim CHIO inzwischen andere Pferde. Foto: Eibner

War mit „Sam“ in Aachen ein gern gesehener Gast: Michael Jung sattelt beim CHIO inzwischen andere Pferde. Foto: Eibner

Wenn sich in der Soers unweit der holländischen Grenze die besten 500 Pferde der Welt mit ihren Reitern, Fahrern und Turnern im Kampf um mehr als 2,7 Millionen Euro Preisgeld messen, kann das nur eines bedeuten: Es ist wieder Weltfest des Pferdesports, kurz CHIO, in Aachen. Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio stehen besonders die Nationalteams der Reiter im Fokus. Die Voltigierer testen ihre Form zwei Wochen vor der WM ebenso wie die Vierspänner-Fahrer vor Europa- und Weltmeisterschaften. Ein Überblick.

Springen Wie stark ist Deutschland im Springsport eigentlich noch? Einen Hinweis darauf könnte der Aachener Nationenpreis (Donnerstag, 19.30 Uhr) geben. Denn bei diesem prestigeträchtigen Ländervergleich kann Schwarz-Rot-Gold erstmals seit drei Jahren wieder in Bestbesetzung auflaufen. Nach Daniel Deußer hat inzwischen auch Christian Ahlmann wieder die Athletenvereinbarung unterschrieben und damit den Weg zurück in die Nationalmannschaft gefunden. Der Weltranglisten-13. war zuletzt 2016 für Deutschland gestartet und bietet mit seinem Championatspferd Clintrexo eine wichtige Perspektive für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

Dressur Auch für das deutsche Team im Viereck gilt es ein Jahr vor Olympia und einen Monat vor der EM in Rotterdam, sich gegen die Dauerrivalen aus Großbritannien und den Niederlanden zu behaupten. Abseits des Sportlichen stehen in der Soers aber vor allem die Abreiteplätze im Fokus, wo in den vergangenen Jahren fachkundige Zuschauer auf nicht pferdegerechte Methoden beim Aufwärmen hingewiesen hatten. Erstmals werden zusätzlich zu den Sicherheitskräften des Weltverbands FEI zwei Info-Stewards eingesetzt, die ein offenes Auge und Ohr für die Vorkommnisse auf den Plätzen und die Bedenken der Zuschauer haben. „Wenn jemand nicht fair reitet, werden wir uns darüber unterhalten. Nicht später, sondern sofort“, bekräftigt der Chef-Steward der FEI.

Vielseitigkeit Bei den deutschen Buschreitern ist der interne Konkurrenzkampf riesig. Auf der legendären Geländestrecke in der Aachener Soers geht es vor allem um die zwölf EM-Tickets, die Deutschland als Ausrichter erhält. Einen Monat später nämlich steigen die kontinentalen Titelkämpfe in Luhmühlen. Sicher dabei ist der Baden-Württemberger Michael Jung, der nach den Erfolgsjahren mit Olympiasiegen, Europa- und Weltmeistertiteln wieder etwas mehr um Siege kämpfen muss. Bei den deutschen Meisterschaften hatte der Profi mit eigenem Ausbildungs- und Turnierstall in Horb-Altheim gleich gegen drei interne Konkurrenten das Nachsehen. Entsprechend gespannt richten sich nun die Blicke auf Aachen, wo Jung mit seinem neuen Championatspferd Chipmunk zeigen will, dass er zurecht in den Olympiakader berufen wurde. Gutes Omen: Der elfjährige Wallach gewann unter seiner damaligen Reiterin und amtierenden deutschen Meisterin Julia Krajewski im vergangenen Jahr die Vielseitigkeit in der Soers.

Fahren Vier Wochen vor den Europameisterschaften in Donaueschingen nahe seiner Heimat darf der Aalener Michael Brauchle natürlich auch in Aachen nicht fehlen. Als frisch gebackener deutscher Meister ist in diesem Jahr sogar mehr drin als seine bisherigen Platzierungen im Mittelfeld. Neben dem EM-Ticket geht es für Brauchle gegen die Crème de la Crème des Fahrsports um insgesamt knapp 100?000 Euro Preisgeld.

Voltigieren Die Turner zu Pferde haben ihre Wettbewerbe bereits am ersten CHIO-Wochenende vor einem kleineren Publikum in einer Nebenhalle ausgetragen. Dennoch nutzten fünf Nationen den Wettkampf als Generalprobe für die Weltmeisterschaften von 24. bis 28. Juli in den Niederlanden. Deutschland bewies dabei seine starke Form und sicherte sich mit zwei Teams die ersten beiden Plätze, gefolgt von Österreich, Schweden und der Schweiz.

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Erstellt:
16.07.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 45sec
zuletzt aktualisiert: 16.07.2019, 06:00 Uhr

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