Formel 1: Zwischen Genie und Gefahr

Jung-Star Max Verstappen steht nach dem Rennen in Spa in der Kritik

Für Max Verstappen dürfte der Formel-1-Auftritt in Belgien ein Nachspiel haben. Die Kollegen sind wütend. Der 18-Jährige ist offenbar uneinsichtig.

30.08.2016

Von HELEN WEIBLE

Ihn im Rücken zu haben, kann unangenehm sein: Formel-1-Pilot Max Verstappen aus den Niederlanden. Foto: afp

Ihn im Rücken zu haben, kann unangenehm sein: Formel-1-Pilot Max Verstappen aus den Niederlanden. Foto: afp

Spa-Francorchamps. Nach seinem Crash-Kurs in Spa muss sich Max Verstappen auf eine unangenehme Fahrerbesprechung in dieser Woche gefasst machen. Am Sonntag startet die Formel 1 auf dem ultimativen High-Speed-Kurs Kurs im Rennkalender. Und Aktionen wie beim Klassiker in den Ardennen gegen Kimi Räikkönen, als er beim Abbremsen die Spur wechselte, könnten in Monza erst recht schlimme Folgen haben. Früher oder später werde es einen schweren Unfall geben, prophezeite Räikkönen.

„Ich habe ein bisschen Angst, dass es irgendwann mal in der Wand endet“, meinte auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Es gab eine Menge Manöver, mit denen der Rest des Feldes nicht glücklich ist. Es ist aber das Beste, direkt miteinander zu reden“, sagte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Bei aller Sorge und Kritik betonten beide aber auch ihre Wertschätzung für den gerade mal 18 Jahre alten Niederländer, der mit seinem Sieg im Mai in Spanien zum jüngsten Grand-Prix-Gewinner geworden war. Keine Frage, Verstappen hat die Kompromisslosigkeit, die man für den Erfolg auch braucht. Jeder der Fahrer muss darauf vertrauen, dass der andere in diesen Momenten keinen Fehler macht. Selbst der kleinste könnte massive Folgen haben. Dass Verstappen nach seiner gewagten Aktion in Kurve eins gegen Räikkönen und Vettel dann beim Bremsen vor dem von hinten heranjagenden Räikkönen die Spur abrupt wechselte, war jedoch keine vertrauenstärkende Maßnahme, sondern wird auch als Fahrlässigkeit eingestuft.

Je schneller die Autos sind, umso gefährlicher wird es. Auch deswegen muss sich Verstappen auf eine erneute klare Aussprache beim sogenannten „Driver?s Briefing“ gefasst machen. „Vielleicht wird es beim nächsten Mal ein bisschen härter für ihn“, meinte Wolff.

Dessen Red-Bull-Amtskollege Christian Horner verteidigte seinen erst vor rund drei Monaten ins A-Team beförderten Teenager, der bisher 32 Grand Prix bestritt und bei seinem halben Heimrennen – Verstappen wurde in Belgien geboren – als jüngster Pilot erstmals aus der ersten Reihe starten durfte. „Das Manöver war an der Grenze, aber ich denke, es ist okay. Wenn es ein Problem gewesen wäre, hätten die Stewards was gesagt.“ So argumentierte auch Verstappen, der sich zu Unrecht kritisiert sah. „Er ist kein Kind von Traurigkeit, der fährt nicht einfach weg, wenn Herr Vettel oder Herr Räikkönen da kommen“, sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Doch: Das alles werde sich auch wieder beruhigen.

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Erstellt:
30.08.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 12sec
zuletzt aktualisiert: 30.08.2016, 06:00 Uhr

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