Jubel über enorm wichtigen Dreier und Silas-Comeback

Stuttgart/Ulm. Aufatmen beim VfB Stuttgart. Die Schwaben haben einen wichtigen Sieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Die Mannschaft von Chefcoach Pellegrino Matarazzo schlug am Freitagabend Mainz 05 mit 2:1 (1:1) und durfte damit nach vier Niederlagen in Folge wieder einmal jubeln. Der VfB rückte damit vorerst auf Platz 13 vor. Mainz ist Achter.

Stuttgarts Coach Pellegrino Matarazzo setzte weitgehend auf das Team, das vor einer Woche bei Borussia Dortmund durchaus zu überzeugen wusste, dort aber unglücklich mit 1:2 verlor. Lediglich Angreifer Omar Marmoush rückte gegen Mainz neu in die Startelf. Neuzugang Chris Führich fiel kurzfristig aus. Er war positiv auf Covid19 getestet worden. Dafür war der so schmerzlich vermisste Offensivmann Silas nach monatelanger Verletzungspause (Kreuzbandriss) erstmals wieder dabei. Er nahm zunächst auf der Bank Platz.

Der VfB machte ein gutes Spiel, ließ die Kugel mitunter schön laufen, entwickelte auch Torgefahr. Der aufgerückte Innenverteidiger Hiroki Ito schlenzte den Ball wunderbar zur Führung ins Netz. Der Mainzer Torwart Robin Zentner war noch mit den Fingerspitzen dran. Der Ball aber klatschte an den Innenpfosten und von dort aus ins Tor. Die Matarazzo-Elf lag nach 21 Minuten vorne. Und hätte beinahe nachgelegt. Doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck nahm einen bereits gegebenen Foulelfmeter für den VfB nach Ansicht der Bilder wieder zuück.

Mainz 05 agierte über weite Strecken der ersten Hälfte eher harmlos – und kam doch zum Ausgleich. Die Rheinhessen benötigten eine Standardsituation, um erfolgreich zu sein. Abwehrchef Alexander Hack köpfte eine von Jean-Paul Boetius getretene Ecke aus kurzer Distanz ins VfB-Tor (39.). Es war die erste Standardsituation, die die 05er in dieser Spielzeit in etwas Zählbares verwandelten.

Sosas Hammer-Tor

Bitter für den VfB, der jedoch nach Wiederanpfiff erneut jubeln durfte. Und das rasch. Orel Mangala bediente den mitgelaufenen Borna Sosa auf links. Der Kroate zimmerte den Ball aus spitzem Winkel in den Mainzer Kasten. Was für ein Tor. Es stand 2:1 für den VfB nach 51 Minuten. Und wieder, zum dritten Mal an diesem Abend, hatte ein Abwehrspieler getroffen. Für Sosa war es der erste Treffer in der Fußball-Bundesliga.

Wer nun wütende Angriffe der Gäste erwartet hatte, wunderte sich. Die Stuttgarter hatten das Geschehen nach einer kurzen Druckphase des FSV weitgehend im Griff. Der VfB hielt die Mainzer weit weg von seinem Tor. Und nahm auch den hochgelobten Gäste-Stürmer Jonathan Burkhardt aus dem Spiel. Der 21-Jährige wurde eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt.

Gäste-Coach setzte alles auf eine Karte, brachte in der Schlussphase nochmal drei neue Offensivkräfte. Mainz hatte nun Oberwasser, tat sich aber gegen konzentriert agierende Stuttgarter schwer, spielte einfallslos. Der VfB hingegen behielt die Nerven.

Sechs Minuten vor dem Abpfiff hatte dann Silas seinen großen Moment. Es war Zeit für das Comeback des VfB-Shootingstars aus der vergangenen Runde. Trainer Matarazzo schickte den Stürmer aufs Feld – unter großem Applaus der VfB-Fans, die sich von ihren Plätzen erhoben. Silas half mit, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Es blieb beim verdienten Heimerfolg für Stuttgart.

Bundesliga-Überraschung: Haaland ist zurück

Vor einem Comeback, das am Freitagabend nicht nur in Stuttgart viele Fans erstaunt hat, steht der Dortmunder Stürmer Erling Haaland. Der Star aus Norwegen ist für die Borussia deutlich früher als erwartet wieder einsatzfähig. „Erling wird im Bus sitzen“, sagte BVB-Trainer Marco Rose vor dem Ligaspiel beim nächsten Mainzer Gegner VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky): „Er fühlt sich gut, aber es wird maximal auf einen Kurzeinsatz hinauslaufen.“

Rose hofft sogar, dass Haaland zum Bundesligagipfel gegen Bayern München am 4. Dezember wieder richtig fit sein wird. „Wenn er in Wolfsburg mit dabei ist und sich in der Woche gut entwickelt, ist er natürlich einsatzfähig“, sagte er. Haaland, 21, fehlte seit Mitte Oktober wegen einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung, Das Jahr 2021 schien für ihn fast schon gelaufen.