Deltavariante

Kommentar: Jetzt vorbereiten

Bei sechs Prozent liegt derzeit der Anteil der sogenannten Delta-Mutante (die aus Indien) an den etwa 8500 Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage. Diese Form des Virus gilt als noch ansteckender.

19.06.2021

Von GUIDO BOHSEM

Sein Anteil an den Neuinfektionen dürfte in den kommenden Wochen noch einmal deutlich steigen. Womöglich klettern auch, wie jetzt in Großbritannien zu beobachten, auch die Inzidenzen wieder nach oben.

Die Bundesregierung warnt die Bürger deshalb schon jetzt „in großer Sorge“ davor, allzu leichtsinnig zu werden. Man dürfe die deutschen Erfolge im Kampf gegen das Virus nicht gefährden, heißt es warnend. Erneut legen also Helge Braun und Co die Verantwortung für die Virus-Bekämpfung mit erhobenem Zeigefinger beim Einzelnen ab.

Diese paternalistische Pose nervt fürchterlich. Der Hinweis ist aber auch nicht falsch, solange nicht deutlich mehr Menschen doppelt geimpft sind, ist die Pandemie für die Deutschen nicht gebändigt. Gleichzeitig beschleicht einen aber der Verdacht, dass die Regierungen in Bund und Ländern ihren Teil des Jobs leider nicht erfüllen. Oder hat man bereits von einem Regelwerk gehört, in dem die beste Vorgehensweise bei einem lokalen Delta-Corona-Ausbruch festgelegt wurde? Gibt es Überlegungen, die bereits vor einem halben Jahr geimpften Hochgefährdeten mit einer Auffrischung zu versehen? Wenn nein, warum nicht? Im vergangenen Sommer hat die Politik die Vorbereitung auf die dritte Welle verpennt, kein Konzept zum Schutz von Pflege- und Altenheimen ausgearbeitet, zu langsam das massenhafte Testen vorbereitet und in Sachen Schule völlig überfordert agiert. Das sollte ihr nicht nochmal passieren.

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Erstellt:
19.06.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 19.06.2021, 06:00 Uhr

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