Weihnachtsspendenaktion

Jetzt kann gebaut werden

TAGBLATT-Leser spendeten 177.000 Euro für das Tübinger Hospiz. 39.600 Euro gehen an die Wohnung für psychisch Kranke.

06.02.2019

Von Ulrich Janßen

Der Entwurf zeigt, wie das Tübinger Hospiz aussehen könnte. Visualisierung: Ulrich Müller

Der Entwurf zeigt, wie das Tübinger Hospiz aussehen könnte. Visualisierung: Ulrich Müller

Wenn es um schwer- und schwerstkranke Menschen geht, waren die TAGBLATT-Leserinnen und Leser schon immer großzügig. 40.495 Euro spendeten sie bei der Weihnachtsspendenaktion im Jahr 1995 für das Projekt „Häusliche Betreuung Schwerkranker“. 2015 kamen 61.166 Euro für den Palliativdienst und 2016 sogar 126.302 für die Palliativmedizin am Paul-Lechler-Krankenhaus zusammen. Das aktuelle Ergebnis der TAGBLATT-Spendenaktion aber schlägt alle Rekorde: 177.293,43 Euro spendeten die Leser/innen für den geplanten Neubau eines Hospizes in Tübingen.

„Das ist ein super Ergebnis“, freute sich Gisela Schneider, die Direktorin des Difäm. Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission baut und betreibt das Haus, für das sich der Verein „Ein Hospiz für Tübingen“ fünf Jahre lang engagierte. Das Ergebnis übertreffe alle Erwartungen, meinte Schneider, die sich von ganzem Herzen bei den knapp 1800 Spender/innen bedankte: „Mit so viel bürgerschaftlichem Engagement gehen wir nun sehr gerne an die Umsetzung dieses wichtigen Bauprojektes.“ Kosten wird der Bau voraussichtlich 4,6 Millionen Euro.

Die 216.894,43 Euro, die vom 1. Dezember 2018 bis 31. Januar bei der TAGBLATT-Aktion insgesamt zusammenkamen, sind das zweitbeste Ergebnis in der TAGBLATT-Geschichte. Nur die Kombination von Palliativmedizin und Arztmobil im Jahr 2015 brachte noch mehr ein: 326.325,34 waren es damals.

Ungewöhnlich ist in diesem Jahr, dass die Spender sehr stark zwischen den beiden Projekten unterschieden. Die „Tübinger Gesellschaft für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation“ bekommt mit 39.601 Euro deutlich weniger als das Difäm. Allerdings wird für die Renovierung einer Wohnung, in der psychisch Kranke langsam wieder ins Leben finden sollen, auch gar nicht so viel Geld benötigt. „Dieses Ergebnis ist ganz in unserem Sinne“, sagte deshalb Sabine Munz-Wulfrath, die den Bereich „Ambulant Betreutes Wohnen“ leitet. Das Hospiz sei ein „wichtiges und dringendes Projekt für Tübingen“. Sie selbst sei mit der Resonanz auf ihr Projekt sehr zufrieden. Es fehlten noch ein paar tausend Euro, „aber das werden wir hinbekommen“. Munz-Wulfrath freute sich besonders, dass die TAGBLATT-Berichte über die Probleme psychisch Kranker „so viel positive Aufmerksamkeit“ bekommen haben. Erstaunlich viele Menschen hätten sich daraufhin bei ihr und der Gesellschaft gemeldet: „Das hatte ich nicht erwartet, wenn ich ehrlich bin.“

Sehr froh über die große Resonanz auf die Spendenaktion ist auch Elisabeth Frate, die Verlegerin des SCHWÄBISCHEN TAGBLATTS: „Das ist wirklich großartig, und ich bedanke mich bei allen Leserinnen und Lesern, die dazu beigetragen haben.“

Die höchste Spende kam mit 13.000 Euro einmal mehr aus Gomaringen von den Ingenieuren der auf Energiesysteme spezialisierten Firma Digsilent. Ein Leser spendete 10.000 Euro, einmal wurden 2000 und einmal 1200 Euro gegeben. 22 Leser spendeten je 1000 Euro.

Jetzt kann gebaut werden

Spendenbescheinigungen werden bald verschickt

Für den Versand der Spendenbescheinigungen sind, wie in jedem Jahr, die gemeinnützigen Träger der Projekte zuständig: Das Deutsche Insitut für Ärztliche Mission und der Förderverein der Tübinger Gesellschaft für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation. Ihnen übergibt das SCHWÄBISCHE TAGBLATT die Daten. Für Spenden bis 200 Euro reicht dem Finanzamt auch ein Kontoauszug.