Jetzt gibt es auch noch gute Zahlen

Stuttgart. Im Sport nennt man das wohl: einen Lauf haben. Nachdem Daimler mit seiner Elektro-S-Klasse EQS den Konkurrenten Tesla in wichtigen Disziplinen überflügelt hat, veröffentlichte der Konzern einen Tag später auch noch überraschend gute Zahlen für das erste Geschäftsquartal. In einem laut Vorstandschef Ola Källenius „sehr erfreulichen Marktumfeld“ liege der Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern mit 5,75 Milliarden Euro deutlich über den Markterwartungen. „Unsere Produktpipeline ist voll mit elektrischen High-Tech-Luxusautos. Der Start des EQS ist erst der Anfang“, gab der Daimler-Chef bekannt. Es werde hart daran gearbeitet, leichter Gewinn zu schreiben.

Die 20er-Jahre dürften für Daimler ein Jahrzehnt des Kostensparens sein, ist der Analyst der Nord LB Frank Schwope überzeugt, „zumal Konkurrenten wie Tesla über recht schlanke Strukturen verfügen“. Wurde die deutsche Autoindustrie mit Blick auf Tesla und die Disruption vor Monaten noch fast totgesagt, „überwiegt gegenwärtig eher Euphorie bei den Marktteilnehmern, was sich auch in relativ hohen Aktienkursen widerspiegelt“.

Von Januar bis März vergangenen Jahres war der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 78 Prozent auf 719?Millionen Euro abgestürzt. Im zweiten Quartal gab es sogar 1,7 Milliarden Euro Verlust. Nun der Erfolg in diesem Jahr: Selbst zu seinen Rekordzeiten 2017 hatte Daimler am Jahresanfang nicht so gut abgeschnitten wie jetzt. Detaillierte Zahlen will der Konzern kommenden Freitag vorlegen.