Jetzt geht es ums Handeln – ein Kommentar

Berlin. Der Bundespräsident hat es noch einmal mit einem Appell versucht: Die Deutschen sollten doch bitte freiwillig ihre Kontakte reduzieren. Doch der Zug ist abgefahren. Die Infektionszahlen sind schlimm wie nie, die Intensivstationen füllen sich bedrohlich. Und sie werden bald noch viel voller sein.

Während die künftige Ampel ganz stolz darauf ist, ein ständiges Corona-Expertengremium einrichten zu wollen, hat sich eine etablierte Institution der Wissenschaft deutlich zu Wort gemeldet: Die Leopoldina fordert eine massive Kontaktreduktion – und zwar sofort und für alle. Das ist für niemanden lustig und schon gar nicht für die 57 Millionen Bürger, die den Versprechungen der Politik glaubten, ihr Status „vollständig geimpft“ entlasse sie in eine pandemiefreie Zone.

Noch-Regierung, Noch-nicht-Regierung und die Länder müssen sich sehr schnell zusammensetzen und sehr nachdrückliche Maßnahmen beschließen. Die Zahlen sind schließlich schon heute erschreckend genug. Und die Omikron-Variante, die wohl noch ansteckender als Delta ist, kann alles noch schlimmer machen. Jetzt geht es ums Handeln.