Nächtliche Feier für neuen Nahverkehr

Jetzt fährt er die ganze Woche: La-Ola-Welle für den Nachtbus

Ein Partynachtbus fuhr am Samstag mit rund dreißig Gästen nach Lustnau. Unter anderem unterhielt OB Boris Palmer die Mitfahrenden.

18.12.2017

Von Monica Brana

Mit zwölf Nachtlinien können die Tübinger nun Ziele innerhalb und außerhalb des Stadtgebiets erreichen. Um ihr erweitertes nächtliches Transportangebot zu feiern, gaben die Stadtwerke am Samstag in der neu eingerichteten Linie N96 ein Fest. Oberbürgermeister Boris Palmer moderierte einen Großteil der
Linienfahrt.

Wer denn jetzt eigentlich ein echter Fahrgast sei? Palmers Frage im vollen Bus war berechtigt, denn um 0.28 Uhr stiegen unter anderem der Geschäftsführer der Tübinger Stadtwerke Ortwin Wiebecke, Ex-Olympiasieger Dieter Baumann und Vertreter des Gemeinderats zu.

Zu etwa 15 Prominenten gesellten sich schätzungsweise 30 reguläre Gäste. Zu letzteren gehörten Ekaterina Gulynina und Evgeniya Grebenyuk. Sie fahre häufig mit dem Nachtbus, sagte Grebenyuk, während Gulynina es „richtig cool“ fand, dass der OB mit an Bord war und von seinen früheren Nachtbus-Erfahrungen berichtete.

Am Lustnauer Tor habe er 1996 mit einem Glas Sekt auf Tübingens erste Nachtbusse angestoßen, sagte Palmer. Als seit 1993 auf dem Herrlesberg wohnender Student hatte er nicht eingesehen, weshalb die letzte Fahrt wochentags bis 23.30 Uhr erfolgte und samstags bereits um 22.30 Uhr. Folglich sei er selbst aktiv geworden, habe eigenhändig Werbeplakate für Nachtbusse aufgehängt und sein Anliegen vor dem Gemeinderat vertreten.

„Die Nachtbusse sind nicht mehr wegzudenken“, sagte Palmer, während SWT-Mitarbeiter um ihn herum huschten und Freilimonade ausgaben. Tübingen sei, was das Angebot im öffentlichen Nahverkehr angeht, nun in der Metropol-Liga zu verorten. Die anderen Passagiere feuerte der OB daraufhin zu einer gut funktionierenden La-Ola-Welle an.

Zusteigende Fahrgäste wie jene an der Haltestelle „Kreuzstraße“ in Lustnau staunten nicht schlecht, als sie beim Einstieg plötzlich von allgemeinem Partygetümmel, Rockmusik und dem Plüschmaskottchen der Walter Tigers umgeben waren.

Viel Lokalprominenz wie Stadtwerke-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke (links) und Oberbürgermeister Boris Palmer (neben ihm) versammelte sich am Samstag in der Nachtlinie N96 und stieß auf die neuen Fahrpläne an. Bild: Faden

Viel Lokalprominenz wie Stadtwerke-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke (links) und Oberbürgermeister Boris Palmer (neben ihm) versammelte sich am Samstag in der Nachtlinie N96 und stieß auf die neuen Fahrpläne an. Bild: Faden

Geänderte Fahrpläne

Die Tübinger Nachtbusse verkehren seit dem 10. Dezember wochentags bis etwa 3.30 Uhr, am Wochenende bis 4.30 Uhr. Vier Nachtlinien kamen hinzu, zwölf Linien bedienen nun insgesamt Ziele innerhalb wie auch außerhalb des Stadtgebiets. Zusätzlich angefahren werden auf neuen Linien der Schlossberg, der Österberg, der Rappenberg und die Gartenstraße. Die bestehenden Linien N94 und N98 haben ihren Verlauf geändert.