Jetzt auch Obdach für Frauen

Die Wohnungslosenhilfe ruft auch in diesem Jahr auf verschiedenen Wegen zu Spenden auf. Im Frühjahr 2021 werden es 45 Jahre sein, seit die „Freie Wohlfahrtspflege“ als Förderverein für die Tübinger Wohnungslosenhilfe gegründet wurde. Sie bezeichnete sich damals noch als „Betreuungsstelle für Nichtsesshafte“. Der Verein wollte der Betreuungsstelle Hilfeangebote ermöglichen und eine dauerhafte tragfähige Grundlage für ihre Arbeit schaffen.

Zentrum in der Weststadt

Als Ergänzung der anfänglichen Beschränkung auf Kleiderkammer und das Angebot von Notübernachtung sind im Lauf der Zeit eine Beratungsstelle mit Fachpersonal, Aufnahmehaus und eine Tagesstätte, ein Unterstützungszentrum für wohnungslose Frauen und im Jahr 2019 zusätzliche Wohnungen für diese Gruppe Hilfsbedürftiger in der Tübinger Weststadt dazugekommen. Für sie übernahm der Verein die Kosten für Einrichtung und Möblierung. Es gibt dort jetzt eine Fachberatungsstelle, Aufnahmehausplätze, 2 Einzelzimmer mit Singleküchen und Tagesstätte, eine vorübergehende Unterbringung und Notübernachtung und 6 Einzelzimmer in Wohngruppen mit Gemeinschaftsküche und –bad.

Dabei geht es um Obdach für Frauen wie Sylvia. Sie wohnt „nach einem bewegten Leben mit Gewalterfahrung, Drogenproblematik und langen Jahren auf der Straße“ nun seit einiger Zeit in einer Obdachlosenunterkunft, so die Freie Wohlfahrtspflege. Wie viele Frauen in dieser Lage besuche sie oft die Tagesstätte im Unterstützungszentrum für Frauen der Tübinger Wohnungslosenhilfe. Hier treffe sie zwanglos Gleichgesinnte und könne Unterstützung von den Mitarbeiterinnen bekommen.

Die Tagesstätte musste im Frühjahr in der Lockdown-Phase der Corona-Pandemie für vier Wochen schließen, was für Frauen wie Sylvia besonders schlimm gewesen sei. „Ich habe praktisch mit niemandem mehr auch nur ein Wort gesprochen, klagt sie. Ihr Leben sei wie tot gewesen. Inzwischen sind die Tagesstätten im Unterstützungszentrum für Frauen und in der Eberhardstraße unter strengen Corona-Hygieneregeln wieder geöffnet.

Die finanziellen Hilfen der Freien Wohlfahrtspflege sichern den Betrieb der Tagesstätten, ermöglichen zusätzliche Angebote im Freizeitbereich und tragen zur wohnlichen Einrichtung der Unterkünfte bei. Auch hilft die Freie Wohlfahrtspflege Bedürftigen, indem sie Ausweisgebühren, Medikamentenzuzahlungen oder Fahrtkosten bei Wohnungssuche, Bewerbungen oder Arztbesuchen übernimmt. Ziel ist dabei, auch bei akuter Wohnungsnot mit Menschlichkeit und Wärme zu helfen.

Info Die Freie Wohlfahrtspflege hat ihr Spendenkonto bei der Kreissparkasse Tübingen, IBAN DE51 6415 0020 0000 2029 25. Das Stichwort ist „Wohnungslosenhilfe Tübingen“