Rottenburg
Jetzt aber wirklich: Beim Kaufhaus Jeckel muss alles raus!
Fünf Jahre lang, seit Ende 2017, hat das legendäre Haushaltswaren-Kaufhaus Jeckel am Rottenburger Marktplatz seinen Ausverkauf beworben. Nun ist angeblich endgültig Schluss.

Archivbild: Gerhard Groebe
Am kommenden Samstag, 11. März, von 9 bis 16 Uhr verkauft der Förderverein für die neue Kreuzerfeld-Sporthalle die letzten Restposten – zum Kilopreis. Einige größere Raritäten (unter anderem alte Holzöfen, große Güter-Waagen und eine historische Hotel-Waschmaschine) werden meistbietend versteigert – mit Selbstabholung zu einem späteren Termin. Und auf dem Marktplatz versteigert die Stadtverwaltung die Fund-Fahrräder des vergangenen Jahres. Gleichzeitig bietet der Förderverein den ganzen Tag über Gruppenführungen durch den weitverzweigten Jeckel-Komplex an, inklusive Kellergewölbe, die Hotelzimmer im Obergeschoss und die legendäre Hauskapelle im hinteren Gebäudeteil. Die Teilnahme kostet 5 bis 10 Euro, als Spende an den Förderverein.
Die Führungen erfolgen auf eigene Gefahr, die Wege sind teilweise schmutzig und mühsam zu begehen. Wer sich am Samstag im Jeckelschen Labyrinth verirrt, wird möglicherweise erst am Monatsende gerettet: Dann entsorgt der Verein die letzten Reste, inklusive der alten Öltanks. Anschließend wird die städtische Wohnbau Rottenburg (WBR) mit Probebohrungen beginnen, um die Stabilität und Statik der alten, denkmalgeschützten Gemäuer zu untersuchen. In den kommenden Jahren will die WBR den Komplex aufwändig umbauen. Es sollen dort Gastronomie, eine Buchhandlung, eine Pilgerherberge und Büros unterkommen. Der hintere Teil an der Oberen Gasse wird abgerissen.
Zum Dossier: Das Traditions-Kaufhaus Jeckel in Rottenburg