Reutlingen
Jessica Tatti attackiert den Linken-Parteivorstand scharf
Die Reutlinger Bundestagsabgeordnete Jessica Tatti bekennt sich zu Sahra Wagenknecht und übt scharfe Kritik am Parteivorstand.
![Jessica Tatti attackiert den Linken-Parteivorstand scharf Jessica Tatti. Privatbild](/Bilder/Jessica-Tatti-Privatbild-871286.jpg)
Jessica Tatti. Privatbild
Die Reutlinger Bundestagsabgeordnete Jessica Tatti von den Linken bekennt sich innerhalb ihrer Partei zum Lager von Sahra Wagenknecht (wir berichteten). Deshalb nimmt sie nun auf Twitter klar Stellung gegen den Beschluss des Linken-Bundesvorstands, Wagenknecht solle ihr Mandat niederlegen: „Der Parteivorstand will seine beliebteste Politikerin endgültig loswerden, selbst wenn die Partei damit restlos zum Trümmerhaufen wird.“ Man hätte die Zeit im Parteivorstand besser für Beratungen darüber genutzt, wie man die in Scharen davonlaufenden Wähler zurückgewinnen kann, schreibt Tatti weiter. Und die Reutlinger Bundestagsabgeordnete geht gewaltig mit ihrer Partei ins Gericht: „Inflation, Krieg, soziale Missstände. Und die Parteispitze hat nur Sarah Wagenknecht im Sinn, die im Gegensatz zur Partei Millionen Menschen aus dem Herzen spricht. Wer meint, dass damit ein glorreicher Weg für Die Linke beginnt, irrt sich gewaltig.“ Weil Wagenknecht noch einmal bekräftigt hatte, Gespräche über die Gründung einer neuen Partei zu führen, hatte der Bundesvorstand klar gemacht: Die Zukunft der Linken ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht. Erst vor kurzem hatte Tatti beim Frühlingsempfang der Tübinger Linken die partei-intern höchst umstrittene Politikerin erneut verteidigt: „Sahra Wagenknecht gibt Themen vor, die für die Linke unzweifelhaft sein sollten.“ Und sie schaffe, diese auch „ins Schaufenster zu stellen“. Sie dringe in der Öffentlichkeit durch. Parteitagsbeschlüsse würden dafür nicht genügen. „Sahra Wagenknecht ist eine der beliebtesten Politikerinnen im Land. Das muss man erstmal schaffen“, hatte die Bundestagsabgeordnete Mitte Mai betont.