Kreis Tübingen

Unterrichtsausfälle: Jede einzelne Schule genau anschauen

Licht und Schatten Im Kreis Tübingen: Das Kultusministerium hat die Zahlen der Unterrichtsausfälle aus dem ersten Schuljahresdrittel 2018/19 veröffentlicht.

20.01.2019

Von loz

Schulamtsleiter Roland Hocker. Archivbild: Hete Henning

Schulamtsleiter Roland Hocker. Archivbild: Hete Henning

Der Landkreis Tübingen liegt bei den beiden zahlenmäßig stärksten Schularten im ersten Schuljahresdrittel 2018/19 unter dem landesweiten Durchschnitt der Ausfälle. An Grundschulen bedeutete das einen Ausfall von nur 0,2 Prozent der regulären Schulstunden – landesweit fiel an Grundschulen 1,0 Prozent des Unterrichts aus. An den allgemeinbildenden Gymnasien im Landkreis Tübingen fiel im ersten Schuljahresdrittel 3,1 Prozent des Unterrichts aus – landesweit waren es 4,9 Prozent.

Bei den Werkreal- und Hauptschulen lag Tübingen mit 4,5 Prozent Unterrichtsausfall über dem Landesschnitt von 3,0 Prozent. An Realschulen fiel 3,9 Prozent des Unterrichts aus – damit deckt sich der Ausfall im Kreis exakt mit den landesweiten Unterrichtsausfällen. An den Gemeinschaftsschulen im Kreis Tübingen fiel mit 3,9 Prozent etwas mehr Unterrichts aus als im Land (2,5). An den Beruflichen Schulen liegt der Ausfall im Kreis Tübingen mit 10,9 Prozent ebenfalls höher als in Baden-Württemberg (6,2). Und auch an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren fiel im Kreis Tübingen mit 2,3 Prozent etwas mehr Unterricht aus als im ganzen Land (1,8).

Tübingens Leitender Schulamtsdirektor Roland Hocker ordnet ein: „Um zahlenmäßige Ausreißer zu erklären, muss man sich jede einzelne Schulart und auch die jeweiligen Standorte genau anschauen.“ Ausfälle an Realschulen seien etwa durch eine Umstellung des Schulkonzepts begründet : „Es wird an dieser Schulart künftig Orientierungsstufen in den Klassen 5 und 6 geben – so etwas muss vorbereitet werden“, so Hocker.

Im Schulamtsbezirk Tübingen sieht Hocker keine Ausreißer, die „nicht begründbar sind“. So seien etwa an einer Schule in seinem Zuständigkeitsbereich vier von vier Mathe-Lehrerinnen gleichzeitig schwanger geworden: „Da können sie dann machen, was sie wollen: Das fangen sie nicht so ohne Weiteres mit Vertretungen auf.“

Unterm Strich ist Hocker mit den Zahlen zufrieden: „Grundsätzlich muss ich sagen, dass unsere Schulen tolle Arbeit geleistet haben, was Vertretungen angeht.“ Man habe alle denkbaren Möglichkeiten, um längerfristige und kurzfristige Ausfälle so zu kompensieren, „dass die Schülerinnen und Schüler möglichst wenig darunter leiden“. Nun werde es, so Hocker, darum gehen, im Fall von statistischen Auffälligkeiten die Gründe abzuklären: „Und davon machen wir dann abhängig, ob und wie wir die jeweilige Schule in Zukunft unterstützen können.“

Schulscharfe Maßnahmen

Seit dem laufenden Schuljahr fragt das Kultusministerium in Stuttgart an allen Schulen im Land regelmäßig Unterrichtsaufälle ab. Davon erhofft sich Kultusministerin Susanne Eisenmann eine Übersicht darüber, an welchen Schularten und in welchen Regionen mit Nachbesetzungen und Vertretungen gegengesteuert werden kann. Diese Steuerungsmöglichkeiten nennt das Kultusministerium dann „schulscharfe Maßnahmen.“

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Erstellt:
20.01.2019, 19:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 20.01.2019, 19:30 Uhr

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