Der Kot war vom Fuchs

Doch kein sicherer Beweis für einen Wolf im Steinlachtal

Vermeintlicher Wolfskot entpuppte sich als Fuchslosung – damit bleibt unklar, ob ein Wolf im Kreis Tübingen unterwegs war.

17.10.2018

Von gs

Links ein Fuchs im Rammert bei Kreßbach, rechts ein Wolf, der durch einen tschechischen Wald streift. Bilder: Sommer / lightpoet - Fotolia.com

Links ein Fuchs im Rammert bei Kreßbach, rechts ein Wolf, der durch einen tschechischen Wald streift. Bilder: Sommer / lightpoet - Fotolia.com

Drei Wölfe lägen beim Nehrener Bahnhof in der Sonne: Diese Meldung erreichte kürzlich den Kreis-Wildtierbeauftragten Jürgen Schneider. Die drei Wölfe entpuppten sich allerdings als drei Rehe. Und auch was die meisten anderen mutmaßlichen Wolfssichtungen betrifft, ist Schneider sehr skeptisch: Nur zwei – eine zwischen Nehren und Dußlingen, eine im Bühler Tal – könnten seiner Meinung nach authentisch sein (wir berichteten). Einen belastbaren Beweis gäbe es nur, wenn die Forstliche Versuchsanstalt in Freiburg gestern ein anderes Ergebnis geliefert hätte. Die verdächtige Kotprobe aber, die ein Jäger auf einem Wechsel zwischen Dußlingen und Nehren gefunden hat, ist doch nur Fuchslosung.

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben wir hier keinen Wolf“, sagt Schneider. Denn der „lebt nicht von Luft und Liebe. Man hätte irgendwann einen Riss gefunden.“ Jedoch: keine tote Ziege, kein totes Reh ist aufgetaucht. Dabei ist es fast zwei Wochen her, dass Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch beim Gassigehen mit seinem Hund möglicherweise einen Wolf sichtete.

Ein Jäger erinnerte sich daraufhin an die merkwürdige Losung, die ihm zuvor an ähnlicher Stelle aufgefallen war, und ließ sie einschicken. Allerdings: Wölfe und Hunde sind schwer zu unterscheiden. Falls tatsächlich ein Wolf hier unterwegs war, dann ist er nach Schneiders Überzeugung nur durchgewandert. So ein Tier könne in einer einzigen Nacht 70 Kilometer zurücklegen.

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Erstellt:
17.10.2018, 21:01 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 17.10.2018, 21:01 Uhr

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