Monarchie

Japans Prinzessin Mako hat geheiratet - Kontroverse dämpft Freude

Hochzeitsfeier in Japan ohne traditionelle Zeremonien. Konservative sind in Sorge um die Zukunft des Hofes.

27.10.2021

Von dpa

Die japanische Prinzessin Mako hat Kei Komuro geheiratet. Bild: Kyodo/dpa

Die japanische Prinzessin Mako hat Kei Komuro geheiratet. Bild: Kyodo/dpa

Tokio. Die japanische Prinzessin Mako (30) hat nach jahrelangem Warten ihre Studienliebe Kei Komuro (30) geheiratet. Das japanische Haushofamt reichte am Dienstag für das Paar die notwendigen Unterlagen zur amtlichen Registrierung der Heirat bei den Behörden ein. Weil Komuro ein Bürgerlicher ist, ist Mako damit aus dem Kaiserhaus ausgeschieden. Die Ehe der beiden wurde ohne die am Hofe üblichen traditionellen Hochzeitszeremonien vollzogen. Der Grund ist eine Kontroverse um Geldstreitigkeiten in der Familie Komuros.

Die Hochzeit war 2018 wegen der öffentlichen Kritik verschoben worden. Die jahrelange Negativpresse hat bei Mako zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung geführt, wie das Hofamt kurz vor der Heirat bekanntgab.

Jahrelang hatten Japans Medien die Geldstreitigkeiten in der Familie ihres Mannes rücksichtslos ausgewalzt. Die Mutter ihres künftigen Gatten soll einem Mann Geld schulden, mit dem sie einmal verlobt war. Viele Japaner empört der Gedanke, dass die Schulden der Mutter mit Makos steuerfinanzierter Mitgift in Höhe von gut einer Million Euro beglichen werden könnten – Mako verzichtete auf die Mitgift.

Kritik an Pferdeschwanz

Dennoch rissen die Kritik und die negativen Schlagzeilen nicht ab. Selbst darüber, dass Komuro bei der kürzlichen Rückkehr aus den USA einen Pferdeschwanz trug, zerrissen sich Japans Medien. Mako und Komuro wollen ihr Leben künftig in Freiheit verbringen und in die USA ziehen.

Unterdessen machen sich die erzkonservativen Hüter des Kaiserhauses Sorgen um die Zukunft des Hofes: Der ältesten Erbmonarchie der Welt geht allmählich der Nachwuchs aus. Nur Männer dürfen nach dem Gesetz auf den Thron. Makos jüngerer Bruder, Prinz Hisahito (15), ist das einzige verbliebene männliche Mitglied der jüngsten Generation der kaiserlichen Familie. dpa