Entringen
Ist beschämend
In Ammerbuch wirft eine Bürgerinitiative dem Gemeinderat vor, man übergehe die Argumente gegen das neue Wohnquartier Schlossblick in Entringen. Dagegen haben sich die Sprecher der Ratsfraktionen verwahrt. Nun ernten sie erneut Widerspruch.
Dass einzelne Gemeinderäte so unsachlich und diffamierend („Empörungswelle aushalten”, „viel gelogen”) auf die Petition von 513 Ammerbucher Bürgern gegen die geplante Schlossblick-Bebauung reagieren, ist beschämend. Nicht zutreffend ist ihre Behauptung, die vorgesehene Reduzierung der Bebauung beruhe auf Entgegenkommen der Gemeinde, denn diese Reduzierung ist zwingende Folge des zunächst nicht beachteten Bauverbots des Paragraf 8 Bestattungsgesetz.
Nach jetziger Planung sollen vier Geschossbauten (Höhe 12 Meter) an exponierter Stelle direkt oberhalb des Friedhofs errichtet werden. Ihre Anordnung und Gestaltung nimmt keine Rücksicht auf diesen Ort der Trauer und der Ruhe, sondern macht ihn zum offenen Blickfeld für die Menschen, die in diesen Neubauten leben werden. Man kann von ihnen ja nicht verlangen, sich tagsüber hinter herabgelassenen Rollläden zurückzuziehen. Durch die im Endausbau vorgesehene dichte Aneinanderreihung von vier Geschossbauten und zusätzlich zwei Wohnblöcken (Höhe 13 und 9,15 Meter) auf einer Strecke von circa 110 Metern entsteht der Eindruck eines massiven Bauriegels. Dieser dominiert das gesamte Gebiet und beschädigt das Orts- und Landschaftsbild von Entringen und Hohenentringen dauerhaft.