Eningen

Irritationen über die Anzahl von Flüchtlingen

Für Irritationen hat die Absicht des Landratsamts gesorgt, in Eningen ab Mai 400 Flüchtlinge im Mühleweg 5 unterzubringen. Denn die Gemeinde ging von nur 200 Personen aus. Vor einigen Tagen hat es nun ein klärendes Gespräch gegeben.

17.02.2016

Eningen. In dem früheren Verwaltungsgebäude der ehemaligen Firma Wandel und Goltermann, das langfristig zu einem Hotel umgewandelt werden soll, will das Landratsamt Platz für die vorläufige Unterbringung von 400 Flüchtlingen schaffen. „Die schiere Zahl gibt uns zu denken“, sagt Bürgermeister Alexander Schweizer, der mit seiner Kommune von 200 Personen ausgegangen war. Er hatte deshalb noch auf eine Reduzierung dieser Zahl gehofft.

Das Landratsamt stellte nun am Freitag vergangener Woche klar, dass die Zahl 400 nicht verhandelbar sei. Die Eninger haben dabei auch erfahren, wie es zur Differenz in den beiden Berechnungen gekommen ist: Die Kommune war davon ausgegangen, dass die vorgesehene Mindestfläche pro Flüchtling von 4,5 auf 7 Quadratmeter erhöht worden sei. Doch das Landratsamt erklärte, die 4,5 Quadratmeter würden nach wie vor gelten. Die Unterbringung von 400 Flüchtlingen im Mühleweg 5 sei machbar, die Zahl auch nicht verhandelbar.

Da muss Schweizer zwar schlucken. Aber er verweist auch darauf, dass der Landkreis in dem Gespräch mit Gemeinde, Vertretern der Gemeinderatsfraktionen und des Arbeitskreises Asyl auch habe erkennen lassen, dass die Eninger Bedenken bei ihm angekommen seien. Deshalb werde nun mit einem höheren Betreuerschlüssel für die Flüchtlinge reagiert. Zudem werde sich die Anzahl der Flüchtlinge im Mühleweg 5 sukzessive ohnehin auf 300 reduzieren, wenn diese ihr Anerkennungsverfahren durchlaufen hätten. Für die Anschlussunterbringung, ebenfalls in diesem Gebäude, gelte wieder eine höhere Quadratmeterzahl.

Zudem läuft der Mietvertrag für das Vallon-Gebäude im Herbst 2017 aus. Dort sind derzeit 150 Flüchtlinge untergebracht. Rechnet man die 120 vorgesehenen Plätze dazu, die demnächst im Boardinghaus am Kappelbach fertiggestellt werden, dürften in Eningen demnächst knapp 700 Flüchtlinge leben. Diese Zahl würde sich freilich – wie oben beschrieben – bis Ende 2017 wieder um 250 Personen reduzieren.dem