Ukraine-Krieg

Initiative Tübinger Hotels: Zehn Prozent der Betten für Flüchtende

Tübinger Hotels starten eine Hilfsaktion für Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten. Neun Häuser sind schon dabei.

01.03.2022

Von itz

Ein Zimmer im Tübinger Hotel am Schloss. Archivbild: Ghita Kramer-Höfer

Ein Zimmer im Tübinger Hotel am Schloss. Archivbild: Ghita Kramer-Höfer

Am Dienstagmittag begann Herbert Rösch zu telefonieren. „Binnen zweieinhalb Stunden“, wie der Inhaber des Hotels am Schloss sagt, seien schon acht weitere Hoteliers dabei gewesen: Rösch hatte die Idee, zehn Prozent der Bettenkapazität jedes Hauses den Flüchtenden aus der Ukraine zu überlassen. „Wir haben jetzt schon 30, 40 Zimmer in Tübingen zusammen“, sagt Rösch. Die zehn Prozent seien ein Richtwert, „vielleicht ist es mal ein Zimmer mehr, mal eins weniger“.

Neben seinem Hotel gehören in Tübingen bereits die Häuser Am Bad, Barbarina, Cloud 7, Domizil, Krone, Kupferhammer, Meteora und Stadt Tübingen zur Initiative. Die Resonanz sei bislang durchweg positiv gewesen, sagt Rösch. Er hofft, dass sich noch weitere Hotels der Initiative anschließen, will auch in Rottenburg dafür werben. Tübingen könne mit dieser Hilfe „ein Leuchtturm sein“ , vielleicht gar bundesweit: „Ich hoffe, dass das Wellen schlägt.“

Diese Menschen aufzunehmen, sagt Rösch, „ist ein Zeichen von Solidarität, für Freiheit und die Demokratie“. Wenn er die Bilder von der polnischen Grenze sehe, wo Frauen und Kinder Stunden in der Kälte ausharren, stimme ihn das sehr bedenklich, sagt Rösch. Deshalb will er helfen: „Wir müssen diese Menschen auffangen, damit sie auch mal einen Pol haben und nicht in irgendeiner Turnhalle übernachten müssen.“

Initiator Herbert Rösch. Archivbild: Erich Sommer

Initiator Herbert Rösch. Archivbild: Erich Sommer