Kommentar

Inflation ist kein Thema

Natürlich ist eine niedrige Inflationsrate, wie es seit einiger Zeit der Fall, nicht in Stein gemeißelt. Aber jetzt das Szenario massiv steigender Preise an die Wand zu malen, wenn das Ende der schrecklichen Pandemie endlich näher rückt oder im besten Fall die Gefahr des Virus endlich gebannt ist, erscheint übertrieben.

22.01.2021

Von ROLF OBERTREIS

Der verlängerte und verschärfte Lockdown mit geschlossenen Geschäften, Frisören, Fitness-Studios, Restaurants und Cafés schränkt die Konsummöglichkeiten weiter ein. Reisen sind auch weiterhin praktisch kein Thema. Nur Online laufen die Geschäfte. Die Menschen halten ihr Geld zusammen.

Ein gewisser Schub ist erst dann wahrscheinlich, wenn die Impfungen vorankommen, wenn der Lockdown endlich vorbei ist. Und der Konsum wieder möglich wird. Aber auch dann dürfte es nicht so sein, wie in den Zeiten vor Corona. Abstand, Vorsicht und Hygieneregeln werden den Alltag bestimmen und den Betrieb in den Fußgängerzonen und Einkaufszentren bremsen. Die führenden Wirtschaftsforscher in Deutschland rechnen für dieses Jahr mit 1,4 Prozent Inflation, die Europäische Zentralbank erwartet für die Eurozone 1,0 Prozent. Inflation könne frühestens Mitte des Jahrzehnts ein Thema werden, sagen andere. Derzeit gibt es wahrlich andere Probleme als massiv steigende Preise.