IHK Reutlingen

In neue Märkte und Ideen investieren

Die IHK Reutlingen rechnet im neuen Jahr mit einer wahrnehmbaren konjunkturellen Abkühlung.

31.12.2018

Von ST

Die Gründe für den pessimistischen Ausblick: der Brexit und die weltweiten Handelskonflikte. Die regionale Wirtschaft sieht die Industrie- und Handelskammer gleichwohl gut aufgestellt. Aus Sicht von Präsident Christian Erbe hat die Nervosität im Außenhandel zuletzt merklich zugenommen. Zwar liefen die Geschäfte in den allermeisten Branchen nach wie vor gut, gleichzeitig würden immer mehr Betriebe sehen, dass sich dies 2019 ändern werde.

„Nach exzellenten Jahren sind die Erwartungen gedämpfter. Der Hochkonjunktur folgt eben ein Abschwung. Die Frage ist nur, wie stark dieser ausfällt“, sagt Erbe. Insbesondere ein Brexit ohne Abkommen werde das Frühjahr belasten. „Großbritannien ist ein wichtiger Teil der europäischen und der globalen Wirtschaft. Wenn die Briten in diesem System ausfallen, hat das dramatische Auswirkungen für den Warenverkehr und die Versorgung.“ Die weiter schwelenden Handelskonflikte würden diese Ungewissheit noch verstärken.

Die Wirtschaft sei vor diesem Hintergrund gut beraten, weiter in neue Ideen und Märkte zu investieren. „Die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region haben die Kraft, einen Abschwung auszuhalten, müssen sich aber auch rüsten und fit halten“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp. Seine Kammer werde dies unterstützen. Im neuen Jahr baue sie ihr Engagement für schwierige Ländermärkte sowie für den regionalen Technologietransfer noch einmal aus.

Mit Blick auf die 2019 anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament und den Kommunalparlamenten in Baden-Württemberg rufen Erbe und Epp dazu auf, die Demokratie vor den Populisten zu schützen. „Wir sind Europäer und brauchen die internationale Zusammenarbeit. Eine Rückkehr zur Kleinstaaterei gefährdet alles, was wir in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben“, betont Erbe. Es gelte gleichwohl, Anliegen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen, sagt Epp: „Wir alle müssen uns wieder mehr Zeit nehmen, Entwicklungen und Entscheidungen zu erklären und weniger kurzatmig dem Zeitgeist hinterherzulaufen.“