Skispringen: Das süße Siegesgefühl vor Heimkulisse
In Titisee will Severin Freund mit einem Weltcup-Erfolg Platz zwei festigen
Die Entscheidung im Skisprung-Weltcup ist längst zugunsten von Peter Prevc gefallen. Beim Heimspiel in Titisee will Severin Freund trotzdem alles geben.
Titisee-Neustadt. Das süße Gefühl des Sieges würde Severin Freund auf der Zielgerade des Weltcup-Winters gerne noch einmal auskosten - am liebsten an diesem Wochenende vor heimischer Kulisse.
"Es ist und bleibt mein Ziel, in diesem Winter noch einmal ganz oben auf dem Podest zu stehen. Und wo wäre das schöner als bei einem Heim-Weltcup?", sagte Deutschlands Top-Skispringer vor dem Springen in Titisee-Neustadt. In der Qualifikation am Freitag absolvierte der Weltmeister mit 136,5 Metern bei verkürztem Anlauf schon mal eine gelungene Probe für den Ernstfall heute (13 Uhr). "Ich bin immer noch voll motiviert, denn jedes gute Ergebnis wirkt sich auch auf die kommende Saison aus", erklärte der 27-Jährige. Für Freund geht es auf der Hochfirstschanze im Schwarzwald auch darum, den zweiten Platz im Gesamtklassement hinter dem längst als Weltcupsieger feststehenden Schanzen-Dominator Peter Prevc aus Slowenien zu verteidigen. Vor den letzten vier Einzelwettbewerben liegt Freund 144 Punkte vor dem drittplatzierten Österreicher Michael Hayböck. Prevc lag bei der Qualifikation mit 145,5 Metern jedoch deutlich vor Freund, dessen jüngerer Bruder Domen Prevc stellte vor stattlichen 2500 Zuschauern mit 148 m sogar einen neuen Schanzenrekord auf.
Von all dem will sich Freund aber nicht beeindrucken lassen: "Ich möchte am Ende der Saison als Nummer zwei auf dem Podest stehen. Damit hätte ich in den letzten drei Jahren dann alle drei Positionen innegehabt und stünde das dritte Mal in Folge auf dem Podest." Der Zweite der Vierschanzentournee und Skiflug-Vizeweltmeister mit der Mannschaft will dafür noch einmal alles mobilisieren.
Im Fokus steht zudem noch ein anderer Schanzenstar - Noriaki Kasai. Wenn alles nach Plan läuft, bestreitet der 43 Jahre alte Japaner am Sonntag den 500. Weltcup seiner Karriere. "Das ist sensationell. Mir fällt kein anderer Skisportler ein, der so viele Weltcups bestritten hat", sagte Freund. "Da kann man nur den Hut ziehen, zumal er nicht nur springt, sondern auch erfolgreich ist." Die Organisatoren wollen dem unverwüstlichen Methusalem einen großartigen Empfang bereiten.