Viel Licht und kaum Schatten

In „Siebenlinden“ schreibt Ledora Electronics Erfolgsgeschichte mit LED-Leuchten

Erst drei Jahre am Markt, doch die Zahlen weisen nach oben: Mit innovativen LED-Leuchten und 35 Mitarbeitern macht Ledora dieses Jahr rund vier Millionen Euro Umsatz. OB Stephan Neher und Finanzbürgermeister Volker Derbogen statteten dem Unternehmen im Gewerbegebiet Siebenlinden einen Besuch ab.

04.12.2015

Von Ulrich eisele

Firmenbesuch bei Ledora: Die beiden Firmengründer Harald Twardawski (Vertrieb) und Thomas Fuchs (Technik) besichtigen zusammen mit Finanzbürgermeister Volker Derbogen und Oberbürgermeister Stephan Neher (von links nach rechts) einen Leuchtröhren-Prüfstand. Bild: Eisele

Firmenbesuch bei Ledora: Die beiden Firmengründer Harald Twardawski (Vertrieb) und Thomas Fuchs (Technik) besichtigen zusammen mit Finanzbürgermeister Volker Derbogen und Oberbürgermeister Stephan Neher (von links nach rechts) einen Leuchtröhren-Prüfstand. Bild: Eisele

Rottenburg. Es hört sich fast wie eine Geschichte aus dem Silicon Valley an: Als Geschäftsführer des Bowling-Sportcenters in Siebenlinden tüftelte Thomas Fuchs Strom sparenden Beleuchtungsvarianten aus. Und weil er mit den marktüblichen Lichtsystemen nicht zufrieden war, entwickelte er was Eigenes. Fuchs ist eigentlich Kfz-Mechaniker, interessierte sich aber „schon immer“ für Elektronik. 2001 kam er erstmals mit LEDs in Berührung.

Als Service für andere Sporthallen bot Fuchs sein Konzept auf einer eigenen Webseite an. Anfragen bekam er aber nicht von Freizeiteinrichtungen, sondern von der Industrie, die Werkhallen stromsparend erhellen wollte. 2009 machte Fuchs seinen Neben- zum Haupterwerb und gründete die Fuchs LED Lighting. Zwei Jahre später hatte er schon 20 Mitarbeiter und tat sich mit dem Marketingfachmann Harald Twardawski zusammen. Gemeinsam gründeten sie die Ledora Electronics GmbH.

Seither geht es stetig aufwärts: In den ersten zwei Jahren habe sich der Umsatz verdreifacht, berichtete der Firmengründer. 2015 peilte das Unternehmen bereits die Zehn-Millionen-Euro-Marke an, doch die Kurve flachte etwas ab. Auf „drei bis vier Millionen Euro“ schätzt Thomas Fuchs seinen diesjährigen Umsatz. Umzugspläne stellte er erst einmal zurück. Seine Neuentwicklungen wird er vorerst weiterhin in der Wilhelm-Maybach-Straße produzieren.

Der Markt für LED-Beleuchtungen ist hart umkämpft. Die meisten Teile und auch fertige Produkte kommen aus China. Auch in Markenerzeugnissen stecken Fertigteile aus Fernost. Als kleiner Anbieter mit Fertigung in Deutschland hat Thomas Fuchs erkannt, dass er Kunden nur mit überragender Qualität überzeugen kann. Zum Beispiel mit LED-Leuchtröhren, die als Ersatz für konventionelle Leuchtstoffröhren in Büroräumen, Hallen und anderen gewerblichen Räumen eingesetzt werden. Seine sind zwar etwas teurer als die der Konkurrenz. Doch im Unterschied zu jener gibt Fuchs eine echte Fünfjahresgarantie, bei der neuen Baureihe sogar acht Jahre. Mitbewerber, die ebenso lange Garantie versprechen, verlangen vom Kunden im Kleingedruckten, dass die angegebene Brenndauer nicht überschritten wurde. Kaum ein Kunde kann dies in der Praxis nachweisen. Ledora-Röhren hingegen tragen alle ein Produktionsdatum und werden bei Versagen anstandslos ersetzt.

Wenn dann tatsächlich mal mehrere Leuchten unerwartet ausfallen, geht ein Servicetechniker der Ursache auf den Grund. Oft sind Spannungsschwankungen im Netz dafür verantwortlich, die auf Dauer auch Fernseher, Kühlschränke und andere elektrische Geräte im Haushalt schädigen.

Erfolgreich ist das Rottenburger Unternehmen auch mit LED-Hallentiefstrahlern am Markt. Damit lassen sich gegenüber herkömmlichen Gasentladungslampen bis zu 70 Prozent Kosten und Energie sparen. Eine neue Baureihe lässt sich sogar dimmen. Mit einem Bewegungsmelder verbunden, leuchten die Strahler nur auf, wenn jemand eine Halle oder ein Lager betritt, und dunkeln beim Verlassen sofort wieder ab. 50000 Stunden Garantie gibt Ledora auf die Strahler. Ein eingebautes Zählwerk zeigt die Betriebsdauer. LED-Einheit und Netzgerät sind bei diesen Leuchten einzeln austauschbar, so dass nicht jedes Mal der komplette Strahler ersetzt werden muss.

Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Herstellung und Installation von Flutlichtern für Fußballstadien und Arenen, Bahnhöfe, Häfen und Industrieanlagen, aber auch für Kunst- oder Bauwerke. Ledora-Fluter gibt es in einer Stärke bis 880 Watt oder 88000 Lumen. Die Firma erstellt mit den Kunden zuvor ein Lichtkonzept für das jeweils benötigte Anforderungsprofil.

Stephan Neher und Volker Derbogen zeigten sich beeindruckt. Hallentiefstrahler und Flutlichter von Ledora kämen vielleicht auch für städtische Hallen und Sportplätze in Frage, überlegte sich der Oberbürgermeister. Fuchs und Twardawski mögen der Stadt doch ein Angebot machen. Im Gegenzug versprach der Finanzbürgermeister, dem Unternehmen bei Bedarf ein Baugrundstück in einem Rottenburger Gewerbegebiet anzubieten. Ob Thomas Fuchs und Harald Twardawski auf das Angebot eingehen werden, wird wohl von der Entwicklung des kommenden Jahres abhängen.

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Erstellt:
04.12.2015, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 51sec
zuletzt aktualisiert: 04.12.2015, 01:00 Uhr

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