Bas Dost verlässt VfL Wolfsburg nach 2:0 in Augsburg – Unfertige Teams

Improvisation statt Ernstfall

Der VfL Wolfsburg gewann das Duell zweier unfertiger Teams mit 2:0 beim FC Augsburg. Für Bas Dost war es der letzte Auftritt bei den Wölfen.

29.08.2016

Von GEROLD KNEHR

Stürmer Bas Dost (rechts, gegen Raul Bobadilla) verabschiedete sich in Augsburg nach vier Jahren vom VfL Wolfsburg. Foto: afp

Stürmer Bas Dost (rechts, gegen Raul Bobadilla) verabschiedete sich in Augsburg nach vier Jahren vom VfL Wolfsburg. Foto: afp

Augsburg. Kaum hat die Bundesliga begonnen, legt sie schon eine Verschnaufpause ein. Das nächste Wochenende ist für die erste Runde der WM-Qualifikation reserviert. Dem FC Augsburg und dem VfL Wolfsburg kommt dies sehr gelegen. Denn beide Teams sind „unfertig“ in die neue Saison gestartet. Der FCA verlor zum fünften Mal in Folge ein Bundesliga-Auftaktspiel, aber auch die Wolfsburger sind trotz ihres 2:0 in der Fuggerstadt noch kein gefestigtes Team.

Für die 26?172 Zuschauer in der nicht ausverkauften Augsburger Arena war das Zusehen nicht nur wegen der auf der Sonnenseite fast unerträglichen Hitze eine Qual. Vieles blieb Stückwerk, das Tempo fehlte, gute Torchancen blieben Mangelware. Insbesondere die Heimmannschaft tat sich trotz allen Bemühens schwer. Die individuell besser besetzten Wolfsburger erwiesen sich letztlich als effektiver. Das 1:0 durch Daniel Didavi (35.) war angesichts der Bedingungen schon vorentscheidend, Ricardo Rodriguez beseitigte mit seinem späten Freistoßtor (89.) die letzten Zweifel.

Auch wenn es um die ersten Punkte ging, hatte die Begegnung eher Testspiel-Charakter. Denn in der personellen Besetzung vom Samstag werden sich beide Klubs in den restlichen Spielen kaum mehr begegnen. Bei den Wolfsburgern verabschiedete sich Stürmer Bas Dost mit einer schönen Torvorlage zum 1:0 von den Wölfen. Wenige Stunden nach dem Spiel wechselte der 27 Jahre alte Niederländer für eine geschätzte Ablöse von 10 Millionen Euro zu Sporting Lissabon. Es war nicht zuletzt eine Reaktion auf die Verpflichtung von Nationalstürmer Mario Gomez, der am Samstag noch fehlte. „Er wird der erste Stürmer sein“, sagte er in Augsburg leicht geknickt.

Auch die Wolfsburger Julian Draxler und Ricardo Rodriguez hatten mit einem Abschied geliebäugelt, durften aber nicht gehen – und reagierten sehr unterschiedlich darauf. Während der deutsche Nationalspieler lustlos wirkte, agierte der Hispano-Schweizer kampfstark und belohnte sich mit dem 2:0.

Für Klaus Hofmann ist es ein „Unding, dass das Transferfenster auch noch nach Beginn der Saison geöffnet hat. Wie soll da gerade ein kleinerer Verein vernünftig planen und ein Trainer sein Mannschaftsgefüge in der Trainingsarbeit bilden?“, fragt sich der FCA-Präsident. Die Augsburger hatten kurzfristig Jonathan Schmid von 1899 Hoffenheim verpflichtet, der aber nach nur einer Trainingseinheit noch nicht eingesetzt wurde, und ließen den abwanderungswilligen Alexander Esswein zur Hertha BSC ziehen. Bis Mittwoch soll zudem noch ein neuer Innenverteidiger geholt werden. Doch bis zum 11. September, wenn der FCA am zweiten Bundesliga-Spieltag bei Werder Bremen ran muss, bleibt ja genügend Zeit, um sich einzuspielen.