Tübingen

Impfstoff gegen Leukämie? In Tübingen werden noch Studienteilnehmer gesucht

Die häufigste Leukämieerkrankung bei Erwachsenen ist die Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL). Sie verläuft zwar zumindest in den meisten Fällen langsam, ist jedoch bisher nicht heilbar.

29.09.2021

Von ST

Seit Dezember 2020 testet eine klinische Phase-I-Studie der Klinischen Kooperationseinheit Translationale Immunologie am Universitätsklinikum Tübingen in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät und dem Deutschen Krebsforschungszentrum bereits einen Impfstoff, um diese häufigste Leukämie bei Erwachsenen zu heilen – mit vielversprechendem Ergebnis. Im Gegensatz zu klassischen Impfungen gegen Infektionskrankheiten – die das Ziel haben, das Auftreten einer Erkrankung zu verhindern – wird die therapeutische Krebsimpfung bei Betroffenen eingesetzt, die bereits an einer Tumorerkrankung leiden, um das Immunsystem gezielt gegen die Tumorzellen zu aktivieren.

Denn zwar habe sich die Behandlungsoptionen der Chronisch Lymphatischen Leukämie in den letzten Jahren deutlich verbessert. In den allermeisten Fällen bleiben nach der Therapie jedoch einzelne Leukämiezellen zurück. Diese können zu einem Rückfall der Erkrankung führen. Diese verbleibenden Leukämiezellen versuchen die Forscher nun mithilfe einer Peptid-Impfung zu zerstören. „In unserer Studie stellen wir für jeden Patienten und jede Patientin einen individualisierten, auf die speziellen Merkmale der jeweiligen Leukämiezellen zugeschnittenen Impfstoff aus acht verschiedenen Peptiden zusammen“, erklärt Studienleiterin Prof. Juliane Walz. „Dieser Impfstoff wird dann den Patientinnen und Patienten nach dem Zurückdrängen der Erkrankung durch Standardbehandlung verabreicht.“

Nun können weitere Patientinnen und Patienten an der Studie teilnehmen: erwachsene Patienten, bei denen eine behandlungsbedürftige CLL-Erkrankung vorliegt und eine Therapie mit einem Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor geplant ist. Mehr Informationen zur Studie und zur Teilnahme erhalten Interessenten per E-Mail KKETI@med.uni-tuebingen.de oder auf www.medizin.uni-tuebingen.de/de/immuntherapie-leukaemie.