Pandemie

Impfstart im Südwesten mit weniger Stoff als erhofft

Die Immunisierung gegen das Coronavirus läuft nicht überall planmäßig an. In Bayern gibt es Probleme mit der Kühlkette. Dennoch sind die Politiker zuversichtlich.

28.12.2020

Von DPA/AFP/EB

Christine Helbig, Pflegekraft am Klinikum Stuttgart, wurde als eine der ersten in Baden-Württemberg geimpft. Foto: Marijan Murat/dpa

Christine Helbig, Pflegekraft am Klinikum Stuttgart, wurde als eine der ersten in Baden-Württemberg geimpft. Foto: Marijan Murat/dpa

Das Impfen gegen Corona hat begonnen, und die Politiker sprühten vor Optimismus. Von „Hoffnung und Zuversicht“ twitterte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), als am Sonntag die ersten Dosen des Corona-Impfstoffs in Deutschland verimpft waren. Von einer „Hammer-Nachricht“ sprach der grüne Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte: „Der Impfstoff ist ein Meilenstein in der Pandemie-Bekämpfung. Er ist der Schlüssel für die von uns allen ersehnte Rückkehr zum gewohnten Leben – auch wenn wir weiter geduldig bleiben müssen.“ Er werbe deswegen mit Nachdruck für das Impfen.

Kretschmann begleitete den Impfauftakt in Stuttgart. In seinem Beisein wurde eine Pflegerin des Stuttgarter Klinikums geimpft. Die 39-Jährige arbeitet auf einer Station mit Covid-19-Patienten. Sie erhielt die Spritze im Impfzentrum in der Stuttgarter Liederhalle. Wie Kretschmann ließen es sich auch anderswo zahlreiche Politiker nicht nehmen, beim Impfstart dabei zu sein – auch wenn sie selbst noch nicht an der Reihe sind, den von Biontech und Pfizer hergestellten Impfstoff zu bekommen. Am Sonntag wurden vorrangig hochbetagte Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen und einige Pflegekräfte geimpft.

Ganz reibungslos verlief der Impfstart in Baden-Württemberg aber nicht. Der Städtetag informierte die Kommunen, dass für den Südwesten zunächst „deutlich weniger Dosen des Biontech-Impfstoffes zur Verfügung“ stehen als angekündigt worden sei. Zudem mangele es an elektrischen Kühlboxen zur Lagerung des Impfstoffs. Es gebe aber kurzfristig Thermoboxen mit Kühlakkus.

In Bayern musste der Impfauftakt in einigen Regionen verschoben werden, weil unklar war, ob die Kühlkette auf dem Transport eingehalten wurde. Sobald dies geklärt ist, soll es allerdings auch dort losgehen, hieß es.