Handball: Frisch Auf, Bittenfeld und HBW gehen beim Jahresabschluss leer aus

Im Endspurt geschwächelt

Im Jahresendspurt ist den baden-württembergischen Handballklubs die Luft ausgegangen. Göppingen verlor deutlich beim HSV, Bittenfeld knapp in Gummersbach und der HBW klar in Hannover.

28.12.2015

Von WK/MHA

Nichts zu erben gab es für Göppingens Manuel Späth (beim Wurf) gegen Hamburg. Am Ende stand die höchste Saisonniederlage für Frisch Auf. Foto: Eibner

Nichts zu erben gab es für Göppingens Manuel Späth (beim Wurf) gegen Hamburg. Am Ende stand die höchste Saisonniederlage für Frisch Auf. Foto: Eibner

Göppingen. Böse Klatsche für die Handballer von Frisch Auf Göppingen: Im letzten Spiel des Jahres verloren die Grün-Weißen beim finanziell schwer angeschlagenen HSV Hamburg mit 24:36 (10:18) und kassierten damit die höchste Bundesliga-Niederlage in der Ära Andersson. Die Gäste, die zuletzt in der Liga vier Siege hintereinander feierten, konnten lediglich in den ersten Minuten mit dem Champions-League-Gewinner von 2013 mithalten. Nach dem 1:1 zogen die Hanseaten auf 5:1 davon. Nach und nach bauten die Gastgeber ihre Führung weiter aus und lagen zur Pause bereits mit acht Toren in Front (18:10).

In der zweiten Hälfte bot sich den Zuschauern in der Barclaycard-Arena dasselbe Bild: Der HSV marschierte, Frisch Auf schaute dabei zu und konnte nicht verhindern, dass die Norddeutschen ihren Vorsprung bis zur Schlusssirene auf zwölf Tore ausbauten. Für den Hamburger Adrian Pfahl war es das letzte Spiel im HSV-Dress. Er wechselt zum 1. Januar zum gestrigen Gegner Göppingen.

Ein wenig skurril mutet der Hamburger Erfolg dennoch an: Es war bereits der dritte Sieg im dritten Spiel, nachdem der Klub den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Hamburg gestellt hatte. Mit 29:11 Punkten ist der HSV erster Verfolger des Spitzentrios Rhein-Neckar Löwen, SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel. Wie es für den Champions-League-Sieger von 2013 im neuen Jahr weitergeht und ob sie die gesammelten Zähler behalten dürfen, ist angesichts der finanziellen Schieflage jedoch weiter fraglich.

Ohne Punkte blieb beim gestrigen Jahresabschluss auch der TVB Stuttgart. Der Bundesligist aus Bittenfeld unterlag beim Traditionsverein VfL Gummersbach knapp mit 24:25 und überwintert in Abstiegsgefahr. Angesichts des deutlichen Rückstands bereits zur Halbzeit (7:15) war die Partie jedoch einseitiger, als es das Endergebnis vermuten lässt. Dennoch kämpften sich die Stuttgarter Tor um Tor heran und hatten Sekunden vor dem Schlusspfiff durch Dominik Weiß sogar die Chance zum Ausgleich. Allerdings konnte der Gummersbacher Nationaltorhüter Carsten Lichtlein den Wurf entschärfen.

Auch der schwäbische Ligakonkurrent HBW Balingen/Weilstetten konnte im nunmehr dritten Spiel unter Interimscoach Eckard Nothdurft nicht siegen. Nach zuletzt zwei Erfolgserlebnissen unterlagen die "Gallier von der Alb" beim TSV Hannover-Burgdorf mit 27:32 (15:16) und rangieren als 15. im Klassement noch hinter Bittenfeld.

Jetzt haben die Bundesligavereine erst einmal Zeit zum Luft holen. Denn bevor es im Spielbetrieb weitergeht, können sich die Vereine mit allen Spielern, die nicht zur Europameisterschaft nach Polen (15. bis 31. Januar) reisen, auf die Rückrunde vorbereiten. Davon dürften vor allem die Klubs der unteren Tabellenhälfte wie Bittenfeld und Balingen profitieren. Beim HBW soll bis zum Trainingsauftakt am 11. Januar zudem die Nachfolge des entlassenen Trainers Markus Gaugisch geregelt sein.