Der Buddha-Berg aus Inlandsand

Im Biergarten hinterm Sudhaus wartet Uwe Bürkles Skulptur, der Vergänglichkeit anheim zu fallen

Land in Sicht? Schon eher Sand in Licht. Dieser imposante Buddha, der zur Zeit im Sudhaus-Biergarten seinen Becher leert, besteht aus 3,5 Tonnen Inlandsand, die mit Wasser gemischt und dann in Holzschalungen gestampft wurden.

11.08.2016

Von wit

Bild: Sommer

Bild: Sommer

Tübingen. Der Tübinger Künstler Uwe Bürkle hat ihn geschaffen, indem er an drei Tagen aus dem vorhandenen Sandblock die Figur geschnitzt hat. Bürkle arbeitet zwar sonst als Bildhauer eher mit den haltbareren Materialien Stein, Marmor oder Bronze. Er ist aber auch ein viel beachteter und begabter Carver. So nennt man die Leute, die sich mit so Vergänglichem in der Kunst beschäftigen wie der Materie Eis, Schnee und eben auch Sand.

Im Grunde ist der Carver jemand, der sommers am Strand Sandburgen baut oder winters einen Schneemann. Uwe Bürkle und andere der verschworenen Carver-Gemeinschaft haben es in diesem Handwerk aber zu großer Kunstfertigkeit gebracht, um die eigenen Werke dann irgendwann bewusst der Hinfälligkeit und dem Verfall preiszugeben. Kunst, die vergänglich ist, und Künstler, die diesen Vanita-seffekt überhaupt ertragen können:

Bürkles Buddha unterm Pavillon wird von einem Firnis aus Wasser und Holzleim zumindest vorübergehend vor Wind und Wetter geschützt. Aber schließlich ist die Vergänglichkeit, Anicca genannt, eines der drei Daseinsmerkmale der Buddhalehre.