Reiten

Auf Alice ins WM-Wunderland

Simone Blum holt in den USA den ersten deutschen Einzelerfolg im Springreiten seit 1994. Für die Siegerstute liegt ein Angebot von mehreren Millionen Euro vor.

24.09.2018

Von DPA

Konkurrenzlose Vorstellung: Simone Blum war bei ihrem WM-Debüt auf Alice fünf Mal ohne Abwurf geblieben. Foto: Stefan Lafrentz/dpa

Konkurrenzlose Vorstellung: Simone Blum war bei ihrem WM-Debüt auf Alice fünf Mal ohne Abwurf geblieben. Foto: Stefan Lafrentz/dpa

Nach einer weiteren Traumrunde gab es für Simone Blum kein Halten mehr. Als letzte Starterin ritt die 29 Jahre alte Springreiterin ins WM-Finale – und sicherte sich in Tryon (USA) mit einer famosen Runde die Gold-Medaille. Auf ihrer Stute Alice feierte sie gestern den ersten deutschen Einzel-Erfolg seit 1994. „Jaaaaaa“, schrie sie immer wieder und riss die Arme hoch.

Fünf Mal war die Reiterin aus dem bayerischen Zolling bei ihrem WM-Debüt ohne Abwurf geblieben, das schaffte sonst niemand. „Das ist Wahnsinn, wie sie das nach Hause geritten hat“, sagte Bundestrainer Otto Becker. „Das ist der Hammer, unglaublich. Sie ist eine würdige Weltmeisterin.“ Simone Blum am nächsten kam der Schweizer Martin Fuchs mit Clooney.

Der Präsident des Reiterverbandes FN war schon vor der Finalrunde voll des Lobes für Blum. „Wie sie hier reitet, ist unglaublich“, sagte Breido Graf zu Rantzau und schwärmte von dem neuen Top-Paar, das vor einem Jahr bei der EM noch das Reserve-Duo war: „Das Pferd ist unglaublich, und die Reiterin macht es immer besser.“ Auch Blum lobte ihr Pferd. „Je höher ein Springen ist, desto mehr Freude hat sie daran“, sagte sie über die elfjährige Stute, die sie innerhalb eines Jahres in die Weltspitze getragen hat. Einmal Edelmetall hatte sie bei dem Championat vorher schon gewonnen, die Bronzemedaille im Team-Wettbewerb.

Blum war mit Alice erst spät in die Saison gestartet und kam nun im WM-Wunderland an. „Sie hatte sich blöd verletzt“, berichtete die Reiterin. „Wir haben ihr ein bisschen mehr Zeit gegeben, damit es richtig ausgeheilt ist.“ Der geplante Start bei den deutschen Meisterschaften in Balve fiel für sie aus. 2017 hatte sie dort noch den Titel gewonnen.

Die bayerische Reiterin hatte bei den Weltmeisterschaften in den USA das nach Ansicht vieler Experten beste Pferd unter dem Sattel – was Alice angesichts der Olympischen Spiele in zwei Jahren in Japan heiß begehrt macht. Doch verkauft wird die Stute nicht, trotz Angeboten von mehreren Millionen Euro. „Sie wird in jedem Fall bei uns alt werden“, sagte Blum. „Alice stand nicht zum Verkauf und wird nicht zum Verkauf stehen. Sie wird bis zum Ende bei uns bleiben.“ dpa

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Erstellt:
24.09.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 09sec
zuletzt aktualisiert: 24.09.2018, 06:00 Uhr

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