IOC von der Entscheidung des Cas „enttäuscht“

06.08.2016

Von HELEN WEIBLE

Rio de Janeiro. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat ernüchtert auf die Aufhebung des Startverbots für russische Ex-Doper für die Spiele in Rio reagiert. „Wir sind natürlich enttäuscht, dass der Internationale Sportgerichtshof Cas unsere Maßnahmen gegen gedopte Sportler für zu hart hält“, teilte das IOC mit. Dennoch werde der Verband die Entscheidung akzeptieren. „Das IOC respektiert die Entscheidungen des Cas immer“, hatte IOC-Präsident Thomas Bach wenige Stunden vor den Sportgerichts-Urteilen erklärt. „Manchmal mögen wir die Entscheidungen, manchmal nicht.“ Der Cas hatte den generellen Ausschluss ehemaliger russischer Dopingsünder für unzulässig erklärt. Eine entsprechende Regel, die nach den Enthüllungen des McLaren-Reports über systematisches Staatsdoping in Russland eingeführt worden war, sei „nicht durchsetzbar“. Sportrechtsexperten hatten den Richterspruch von Anfang an erwartet, da die betreffende Sanktionierung eine Doppelbestrafung der Athleten darstellen würde. 2011 hatte der Cas bereits die sogenannte „Osaka-Regel“ des IOC gekippt, wonach Dopingsündern nach Ende ihrer Sperre bei den folgenden beiden Olympischen Spielen nicht an den Start gehen dürften. Nutznießerin dürfte nun Schwimm-Weltmeisterin Julia Jefimowa sein. Die Olympiadritte von London hatte gegen ihren Ausschluss geklagt. Ihr Fall wird nun erneut geprüft.